Historische Objekte stellen Feuerwehren immer vor besondere Herausforderungen, da sie meist fernab von aktuellem Baurecht erbaut und selten umfassend brandschutztechnisch sanierbar sind. So auch das Kloster Eberbach. Hier wurde in den letzten Jahren viel im vorbeugenden Brandschutz investiert. Am Samstag führte der Rheingau-Taunus-Kreis genau hier eine Großübung durch an der insgesamt rund 600 Personen beteiligt waren.
Als Szenario wurde angenommen, dass es in der Basilika während einer Veranstaltung zu einem Feuer im Dachstuhl kommt. Nach dem Einlauf der Brandmeldeanlage bestätigt der Brandsicherheitsdienst ein Feuer und meldet mehrere Verletzte in der verrauchten Basilika. Dadurch wird ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert.
Außerdem werden die Brandschutzeinrichtungen getestet. Eine trockene Leitung aus einem Löschwasserteich mit vorgehaltener Pumpe erweist sich als nicht frostsicher. Steigleitungen und Hydranten hingegen funktionieren wie geplant. Wobei alleine der knapp mannbreite Aufstieg in den Dachstuhl unter Atemschutz eine spezielle Herausforderung darstellt.
Vom Rettungsdienst kommen, wie üblich bei eine größeren Anzahl an Verletzten, sogenannte Soforteinheiten aus den Landkreien Limburg-Weilburg, Main-Taunus und Groß-Gerau sowie den Städten Wiesbaden, Frankfurt und Offenbach. Nach etwas zwei Stunden nach Alarmierung sind die ersten Schwerverletzten auf dem Weg ins Krankenhaus.
Beobachtet wird die Übung von zahlreichen Fach- und Führungskräften aus dem Rheingau-Taunus-Kreis sowie den Nachbarlandkreisen. Anhand dieser Beobachtungen und der Eindrücke der beteiligten Einsatzkräfte sollen die Konzepte in Ruhe besprochen und Verbesserungen ermöglicht werden.
Das Wichtigste jedoch: Trotz der vielen Personen und nasser oder schneebedeckter Wege gab es keine echten Verletzten.


