(sst/me) Ein Feuer in einem Hinterhof in der Wiesbadener Innenstadt hielt in der Nacht zum Freitag die Feuerwehr in Atem. Ein PKW-Brand griff auf ein Wohn- und Geschäftshaus über. Knapp drei Stunden dauerte es, bis das Feuer endgültig gelöscht war. Eine Frau konnte unverletzt gerettet werden.
Knapp eine Stunde nach Mitternacht wurden die Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte in der Nacht zum Freitag alarmiert. Gleich mehrere Anrufer meldeten ein Feuer in einem Hinterhof in der Rheinstraße. Als die Feuerwehr eintraf, stand ein PKW im Vollbrand, aus den Fenstern im Erdgeschoss schlugen Flammen und auch der Dachfirst des zweigeschossigen Hauses hatte Feuer gefangen. Mit zwei C-Rohren und zwei Trupps unter Atemschutz wurden die Flammen soweit niedergeschlagen, bis ein Zugang zum Gebäude möglich war. Währenddessen wurde der Leitstelle über Notrufe gemeldet, dass eine Person auf der Rückseite des Gebäudes aus dem Fenster springen würde. Die FF-Stadtmitte wurde daraufhin sofort zum Schulhof der Oranienschule geschickt. Auf der Flucht vor dem Feuer hatte sich eine Bewohnerin auf ein Fensterbrett gerettet und das Fenster hinter sich geschlossen. Sie konnte zunächst von Polizei und Feuerwehr beruhigt und dann mit einer Steckleiter unverletzt gerettet werden.
Sofort wurde weitere Unterstützung angefordert und auf Alarmstufe 2 erhöht. Der Basis-Löschzug der Feuerwache 3 und der zweite Einsatzleitdienst wurden daraufhin an die Einsatzstelle geschickt. Mit zeitweise gleichzeitig sechs Trupps suchte man das Haus ab und führte die Brandbekämpfung durch. Zunächst war unklar, ob sich eine weitere Person in dem Gebäude befindet. Ein glücklicher Umstand war, dass der Brand lediglich auf Geschäfts- und Lagerräume übergegriffen hatte. Der angrenzende Wohnbereich blieb vom Feuer nahezu unversehrt. In dem brennenden Lager kam es allerdings zu zahlreichen Verpuffungen durch Lack- und Spraydosen.
Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten zogen sich noch bis gegen fünf Uhr hin. Da sich das Feuer auch im Dach ausgebreitet hatte, musste die Dachverkleidung von Innen entfernt und Brandnester in der Isolierung abgelöscht werden. Durch die Vielzahl benötigter Atemschutzgeräte kam auch der AB-Atemschutz zum Einsatz. Insgesamt waren fünf Trupps der FF-Stadtmitte und fünf Trupps der Berufsfeuerwehr im Einsatz.
Bereits eine Stunde zuvor wurde die Feuerwehr in die Oranienstraße zu einer brennenden Mülltonne in einem Hinterhof gerufen. Ob die beiden Brände zusammenhängen, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Das Basis-LF der Feuerwache 2 war noch bis zum Morgen an der Einsatzstelle und hielt Brandwache. Den Sachschaden am Gebäude schätzen Polizei und Feuerwehr auf rund 100.000 Euro. Bei dem ausgebrannten PKW handelte es sich um einen neuwertigen Peugeot im Wert von 17.000 Euro. Auch an einem im Hof abgestellten Wagen entstand ein Schaden von rund 5.000 Euro.