Der Brand eines Frachtschiffes im Hafen von Ginsheim-Gustavsburg sorgte in der Nacht zu Freitag für einen Großeinsatz. Maschinenraum und Aufenthaltsbereich brannten. Auch Feuerlöschboote aus Wiesbaden und Gernsheim im Einsatz. Eine Person wurde leicht verletzt.
Gegen 21:30 Uhr wurde die Feuerwehr Ginsheim-Gustavsburg in den Yachthafen zu einem brennenden Boot alarmiert. Als der Stadtbrandinspektor dort eintraf, bemerkte er, dass nicht ein Sportboot, sondern ein Frachtschiff am Hafen brannte und erhöhte das Einsatzstichwort.
Ein Schiff, das dort angelegt hatte, am Freitag beladen und nach Rotterdam starten sollte, brannte offensichtlich im Maschinenraum. Dichter Rauch drang aus allen Öffnungen. Schnell stellte sich heraus, dass offenbar eine Hydraulikleitung geplatzt war. Das Öl entzündete sich und konnte nicht mehr durch die Besatzung gelöscht werden.
Kurz nachdem die Feuerwehrkräfte die schwierigen Löscharbeiten auf dem Schiff begonnen hatten, zündeten Maschinenraum und Aufenthaltsräume durch. Mit mehreren C-Rohren von außen und innen war der Brand zwar schnell unter Kontrolle, jedoch mussten 14 Trupps unter Atemschutz eingesetzt werden, um alle Brandnester zu finden und abzulöschen sowie den Maschinenraum mit Schaum zu fluten.
Probleme bereitete die große Hitze und die thermisch aufbereiteten Metall- und Stahlteile des Schiffes. Der Rumpf wurde daher durchgehend gekühlt und überprüft. Etwa 130 Einsatzkräfte kamen insgesamt zum Einsatz. Auch die Feuerlöschboote aus Wiesbaden und Gernsheim waren vor Ort und unterstützten die Löscharbeiten vom Wasser aus.
Messeinheiten der Feuerwehr Nauheim nahmen Proben des Löschwassers um die Gefahr für die Umwelt zu beurteilen. Das Löschwasser konnte jedoch aufgefangen werden, bevor es in den Seitenarm des Rheins strömte. Nach rund fünf Stunden war der Einsatz weitestgehend beendet, sodass nur noch einzelne Kräfte vor Ort bleiben mussten.
Die Verpflegungsgruppe des DRK versorgte die Helfer/-innen mit Essen und Getränken. Der Rettungsdienst musste zwei Besatzungsmitglieder und einen Feuerwehrmann versorgen. Ein Besatzungsmitglied kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.
Die Wasserschutzpolizei hat das Schiff vorerst beschlagnahmt. Am Freitagvormittag sollen eine Brandnachschau sowie eine Untersuchung durch Brandermittler statt finden. Vermutlich ist der Schaden jedoch ohnehin so groß, dass das Schiff nicht mehr weiter fahren kann.
