(me) Ein Feuer in einem Altpapierlager an der Mülldeponie in Biebrich sorgte am Mittwoch für einen Großeinsatz der Feuerwehr Wiesbaden. Kurz nach 10 Uhr gerieten rund 150 Tonnen gepresstes Altpapier in einer Lagerhalle in Brand. Mit rund 85 Einsatzkräften konnte ein Übergreifen der Flammen auf eine hochwertige Papierpresse verhindert werden.
Gegen 10:30 Uhr wurde der Löschzug der Berufsfeuerwehr in den Ferdinand-Knettenbrech-Weg gerufen. Dort hatte die automatische Brandmeldeanlage Alarm geschlagen. Bereits auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte eine starke Rauchentwicklung wahrnehmen. Direkt wurden die Schlauchwagen und Großtanklöschfahrzeuge der Stadt nachalarmiert, um die Wasserversorgung frühzeitig sicher stellen zu können.
Bei Ankunft der Einsatzstelle brannten rund 50 der 150 Tonnen Altpapiert bereits in voller Ausdehnung. Da der Rauch nur schwer abziehen konnte, war ein Löschangriff nur unter Atemschutz möglich. So war schnell klar, dass zahlreiche Atemschutzgeräteträger benötigt werden. Hierzu kamen insgesamt acht Freiwillige Feuerwehren aus dem gesamten Stadtgebiet zum Einsatz.
Mit vier B- und zwei C-Rohren gleichzeitig bekamen die Einsatzkräfte den Brand nach gut einer Stunde unter Kontrolle. Auf diesem Wege wurde der Brand bis zum Ende mit insgesamt rund 250.000 Liter Wasser gelöscht. Nachdem der Brand unter Kontrolle war, konnten Mitarbeiter der Firma die Papierballen mit Radladern ins Freie bringen. Dort wurden die Brandreste mit zusätzlichem Netzmittel abgelöscht.
Bis nach 16 Uhr kamen 16 Atemschutztrupps zum Einsatz. Neben dem AB-Atemschutz und dem AB-Sozial (zur Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken), kam auch der GW-Messtechnik zum Einsatz, um die Schadstoffkonzentration in der Luft zu messen – ohne verdächtige Ergebnisse.
Zur Eigensicherung standen zeitweise zwei Rettungswagen bereit. Ein Feuerwehrmann musste, nachdem er umgeknickt war, zur Untersuchung ins Krankenhaus. Ansonsten waren zum Glück keine Verletzten zu beklagen. Der Sachschaden wird insgesamt auf 30.000 Euro geschätzt.
Bis 20 Uhr übernahm die FF-Biebrich noch eine Brandwache, um aufkommende Glutnester direkt zu löschen. Die letzten Einsatzkräfte kehrten somit Erst gegen 22 Uhr heim.