Der Flugplatz der US-Streitkräfte in Erbenheim wird derzeit weiter ausgebaut. Am Samstag war das Gelände Schauplatz einer Großübung zahlreicher amerikanischer und deutscher Kräfte. Szenario war ein Bombenattentat mit Chlorgasaustritt und anschließendem Amoklauf. Keine einfache Aufgabe – plus Sprachbarriere und unterschiedlicher Einsatztaktik.
Der Übungsbeginn wird mit einer lauten Explosion eingeläutet. Gleichzeitig geht ein Kleinwagen auf einem Parkplatz zwischen zwei Wohnblöcken in Flammen auf und gelber Rauch zieht über den Parkplatz. Zahlreiche Verletzte und Tote liegen um das Auto, einige davon durch das Chlorgas zusätzlich verletzt.
Die Kräfte der amerikanischen Flughafenfeuerwehr gehen zwar vor dem Parkplatz in Stellung, bleiben jedoch vorerst in Bereitschaft. Zuerst sperren sie den Gefahrenbereich und bereiten den Gefahrguteinsatz vor. Da die Lage von den amerikanischen Rettungskräften nicht alleine in den Griff zu bekommen ist, werden Feuerwehr und Rettungsdienst aus Wiesbaden in Gang gesetzt.
Im Übungsszenario schießt der Attentäter im Verlauf noch auf mehrere Menschen in einem Gebäudetrakt, wo er schließlich von den Soldaten „unschädlich gemacht wird“, wie uns erklärt wird. Doch über 30 Verletzte müssen nun behandelt und teilweise dekontaminiert werden.
Sowohl die Zusammenarbeit der militärischen und zivilen Kräfte als auch die Kommunikation zwischen Amerikanern und Deutschen wird im Anschluss an die Übung als äußerst positiv bezeichnet.
So konnten am Samstag alle rund 300 Beteiligte zeigen, dass eine internationale Zusammenarbeit kein Problem darstellt. Auch das MANV-Konzept der Stadt Wiesbaden erwies sich als sehr gelungen. Zahlreiche Übungsbeobachter dokumentierten ihre Kritikpunkte, sodass eine Nachbesprechung weitere Verbesserungsmöglichkeiten aufdecken wird.