Die langanhaltende trockene Hitze forderte in letzter Zeit vermehrt die Feuerwehren Deutschlands. Immer wieder kommt es durch Unglücke oder unachtsamen Umgang mit Feuer zu Wald- und Flächenbränden. Die Feuerwehren im Main-Taunus-Kreis mussten am Montag gleich zwei große Brände bekämpfen.
Zum ersten Brand kam es gegen 16 Uhr auf einem Feld bei Okriftel. Eine Heupresse war plötzlich in Brand geraten. Noch während der Bauer den Anhänger abkuppelte und die Feuerwehr alarmierte, griff der Brand auf das gesamte abgeerntete Feld über. Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte griff der Flächenbrand auf ein Waldstück mit Unterständen für landwirtschaftliches Gerät über.
Die Feuerwehr konnte noch die drei Pferde retten, bevor der Bereich komplett in Flammen stand. Durch Funkenflug geriet auch noch ein weiteres Waldstück, etwa 100 Meter entfernt, in Brand. Bei wechselnden Winden waren insgesamt 15 Trupps unter Atemschutz für die Löscharbeiten notwendig.
Aus dem gesamten Landkreis kamen vor allem Tanklöschfahrzeuge zum Einsatz, bis die Wasserversorgung über lange Wegstrecken sichergestellt war. Etwa 1.200 m² Fläche standen insgesamt in Flammen. Mit C- und B-Rohren sowie Monitoren konnte eine weitere Brandausbreitung verhindert und das Feuer gelöscht werden.
Bei den hohen Temperaturen standen mehrere Rettungswagen bereit und die Atemschutztrupps konnten nur einmal eingesetzt werden. Verletzt wurde jedoch niemand. Erst am späten Abend, nach etwa sechs Stunden, war das Feuer gelöscht. In den nachfolgenden Tagen musste die Feuerwehr immer wieder zu erneut aufflammenden Bereichen ausrücken.
Während der Löscharbeiten musste eine Landstraße gesperrt werden. Diese Maßnahme führte bei vielen Verkehrsteilnehmern zu Unverständnis. Die Polizei beklagt die Ignoranz vieler Verkehrsteilnehmer, die zu Wortgefechten und fast zu Widerstandshandlungen führte.
Gegen 16:40 Uhr geriet zudem ein Stoppelacker nahe der Deponie von Flörsheim-Wicker in Brand. Über fast drei Hektar Fläche breitete sich der Brand in kürzester Zeit aus. Auch hier kamen mehrere Feuerwehren zum Einsatz, auch aus Hochheim. Besondere Unterstützung bekamen die Einsatzkräfte von der nahe gelegenen Deponie, die ein Tankfahrzeug mit Sprühdüsen schickte. Hier dauerte es rund zwei Stunden, bis der Brand gelöscht war.
Die geringen Regenfälle am Mittwoch haben im Rhein-Main-Gebiet zu keiner Entspannung der Warnlage geführt. Außerdem belastet die Hitze auch den menschlichen Organismus. Aufgrund der hohen Waldbrandgefahr hat das Umweltministerium die zweithöchste Alarmstufe ausgerufen. Alle Infos zur Warnlage sind auf unserer Infoseite Wetter zu finden. Außerdem hat das Gesundheitsamt Tipps zur Hitzewelle gegeben.
Wald-/Flächenbrand Okriftel:
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Flächenbrand Wicker:
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Hohe Waldbrandgefahr: Umweltministerium ruft zweithöchste Alarmstufe aus
Das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat für Freitag, Samstag und Sonntag (26. bis 28. Juli 2013) die Waldbrandalarmstufe 1, die zweithöchste Warnstufe, für die Bereiche der Regierungspräsidien Darmstadt und Gießen ausgerufen. Insbesondere das bevorstehende Wochenende mit erwarteten Temperaturen nahe 40° C und eine zunehmende Zahl von Waldbränden machten diesen vorsorgenden Schritt erforderlich. Zum Wochenwechsel wird mit gewittrigen Niederschlägen und einem Temperaturrückgang gerechnet, was zumindest eine vorübergehende Milderung der Waldbrandgefahr bedeuten würde.
Mit dem Ausrufen der zweithöchsten Alarmstufe wird unter anderem sichergestellt, dass die besonders gefährdeten Waldbereiche verstärkt überwacht werden. Die Forstverwaltung stellt zudem die technische Einsatzbereitschaft sicher und nimmt Kontakt zu den örtlichen Brandschutzdienststellen auf. Angesichts des heißen Wochenendes unterstützt zusätzlich die Polizeifliegerstaffel des Landes Hessen die Kontrolle der gefährdeten Bereiche durch Überwachungsflüge. (weiterlesen …)
Gesundheitsamt gibt Tipps zur Hitzewelle
Hauptgefahr ist Wassermangel, denn Schwitzen bedeutet einen erheblichen Wasserverlust über die Haut. Wird dieser Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen, führt die zunehmende Austrocknung des Körpers zu einer Beeinträchtigung der Kreislauffunktion und Nierentätigkeit und letztlich zum Kollaps. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen.
Das Gesundheitsamt Wiesbaden hat im Folgenden einige Ratschläge zusammengestellt, die helfen sollen, die heißen Tage unbeschadet zu überstehen. Amtsleiter Dr. Holger Meireis rät dringend, die Ernährungsweise anzupassen und bei den derzeit hohen Temperaturen viel zu trinken. (weiterlesen …)