(sst) Zum Glück handelte es sich nur um eine Übung, als am Samstag morgen ein Feuer in einem Raunheimer Altenwohnheim angenommen wird. Die Feuerwehren Raunheim, Kelsterbach und Rüsselsheim sowie Kräfte der Rettungsdienste probten für den Ernstfall.
Kurz nach 10 Uhr am Samstagmorgen heulen die Sirenen in Raunheim – Melder lösen aus. Einsatz für die Feuerwehren Raunheim, Kelsterbach und Rüsselsheim. Bei einer Übung kurz vor der Eröffnung einer Altenresidenz in Raunheim wird ein Feuer in einem der Zimmer angenommen. Auch die MANV-Komponente des Rettungsdienstes von Malteser und Deutschem Rotem Kreuz ist alarmiert. Vor Ort angekommen macht sich der Einsatzleiter der Raunheimer Feuerwehr ein Bild von der Lage: Die Brandmeldeanlage in einem Zimmer im zweiten Obergeschoss hat ausgelöst – ein Trupp geht unter Atemschutz zur Erkundung vor. Um den Einsatz besser zu koordinieren werden zwei Abschnitte gebildet – Einer für den Außenangriff und einer im Innenangriff zur Personensuche. Als der erste Atemschutztrupp im zweiten Obergeschoss ankommt, ist der betroffene Bereich bereits komplett eingeraucht. Die verrauchten Zimmer werden nun nach Personen abgesucht. Nach und nach Treffen weitere Trupps ein, die die Personensuche unterstützen. Währenddessen wird in einem speraten Raum alles für die Erstversorgung der Verletzten vorbereitet. Hier sollen die Verletzten zunächst untersucht werden, bevor sie abtransportiert werden.
Durch die Feuerwehr wird jetzt auch schon die erste Person an den Rettungsdienst übergeben, der die Patienten nun nach ihrem Verletzungsmuster in Kategorien einsortiert, um planen zu können, welche Patienten zuerst abtransportiert werden müssen. Die Personenrettung wird durch Evakuierungsmatratzen erheblich vereinfach. Hierbei liegt bereits jeweils ein Rettungstuch unter den Matratzen in den Betten. Mit einem angebrachten Klettverschluss können die Patienten einfach fixiert werden und die Feuerwehr muss nun nur die Matratze aus dem Raum ziehen. Insgesamt werden elf Personen vermisst, einige davon bettlägrig oder in Rollstühlen. Fünf Trupps suchen bereits in dem verrauchten Bereich – auch der Brandherd ist bereits gefunden und das Feuer gelöscht. Ursache war eine in Brand geratene Heizdecke. Eine Frau wird dadurch schwer verletzt und sofort in einen bereitstehenden Rettungswagen gebracht. Sechs Atemschutztrupps stehen vor dem Altenheim als Sicherheitstrupps in Bereitschaft – falls den eigenen Kräften etwas passiert, könen sie schnell eingreifen. Mittlerweile wurde auch die Drehleiter aus Rüsselheim vor dem Gebäude in Stellung gebracht, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.
Als nun alle Personen durch die Feuerwehr gerettet und betroffene Bereich mit einem Überdrucklüfter rauchfrei gemacht wurde, bricht der Einsatzleiter die Übung ab. Alle sind zufrieden mit der Übung, die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Organisationen und der Heimleitung funktionierte problemlos. Künftig will man eine solche Übung mindestens einmal jährlich durchführen – auch mit den zukünftigen Bewohnern selbst.