Ein 80 Tonnen schwerer Bohrbagger brach am Dienstag auf einer Baustelle in Mainz ein und stürzte gegen ein Wohnhaus. Die Feuerwehr sperrte weiträumig ab und evakuierte zwei Wohnhäuser, da von Einsturzgefahr ausgegangen werden musste. Mit zwei Autokränen wurde der Bohrer schließlich wieder aufgerichtet.
Zu einem Bauunfall in der Mainzer Rheinstraße wurde die Feuerwehr Mainz am Dienstagnachmittag gegen 16:15 Uhr gerufen. Ein 80-Tonnen-Bohrer war in einen Hohlraum – möglicherweise ein alter Gewölbekeller – unter dem Baugrundstück gebrochen und lehnte mit seinem etwa 20 Meter hohen Bohrmast an einer Hausfassade. Da zunächst von einer erhöhten Einsturzgefahr ausgegangen werden musste, wurden das betroffene Gebäude sowie ein direkt angrenzendes Wohnhaus komplett geräumt. Um sicherzustellen, dass sich keine Personen mehr im Gebäude befinden, wurden alle Wohnungen, teilweise gewaltsam, geöffnet.
Glücklicherweise hielt sich zum Unfallzeitpunkt lediglich eine pflegebedürftige Frau im Haus auf. Diese wurde zusammen mit dem Rettungsdienst unverletzt aus dem Haus gebracht und konnte anschließend bei ihrer Familie unterkommen. Des Weiteren wurden zwei Katzen aus den Wohnungen gerettet.
Da ein Nachsacken des Baggers und ein daraus resultierender Gebäudeeinsturz nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt. Die Rheinstraße wurde daher komplett gesperrt. Dadurch kam es im gesamten Mainzer Innenstadtbereich zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Feierabendverkehr. Als Vorsichtsmaßnahme wurde das Gebäude auch von Gas, Wasser und Elektrizität getrennt.
Mehrere Statiker vom Technischen Hilfswerk und vom Bauamt der Stadt Mainz überprüften die Schäden am Gebäude sowie den Bohrbagger. Zur Stabilisierung des Bohrbaggers und dessen Bergung wurde ein Kranunternehmen hinzugezogen. Mit zwei Autokränen wurde der Bohrer in der Nacht zum Mittwoch aufgerichtet. Nach einer Prüfung des Hauses durch die Bauaufsicht können die Bewohner am Mittwoch vermutlich in ihre Wohnungen zurück.
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