Als die Mutter von „Denny“ am Sonntagabend auf das Gelände der „Hochschule Rhein-Main“ kommt, erwarten sie dort rund 20 Freunde von ihm. Sie befinden sich an dem Ort, an dem Denny und ein Freund in der Nacht zum Samstag Opfer einer sinnlosen Gewalttat wurden.
Heute möchten Sie seiner am Tatort gedenken, sie haben Blumen, Bilder und Briefe mitgebracht. Die Mutter selbst hatte Fotografen und einen Kameramann von der BILD-Zeitung, dem HR und Wiesbaden112 eingeladen.
Sie möchte, dass Denny nicht „einer von vielen“ wird, sondern auf die sinnlose Gewalttat aufmerksam machen, durch die die Alleinerziehende ihren Sohn verlieren musste. Die Täter sollen gefunden und bestraft werden.
In der Nacht zum Samstag hatten die Heranwachsenden nahe der Fachhochschule eine Grillfeier veranstaltet. Gegen 00:30 Uhr brachen Denny und sein 18 Jahre alter Freund auf, um an der Shell-Tankstelle am Kurt-Schumacher-Ring Nachschub zu kaufen.
Auf dem Rückweg begegneten sie mindesten zwei Personen, mit denen sich ein lautstarker Streit entwickelte. Hierdurch wurden auch Anwohner aufmerksam und alarmierten die Polizei. Doch da war es bereits zu spät – mit mindestens einem Messer stachen die Täter auf Denny und den Kumpel ein.
Sie versuchten sich noch zur Straße zu schleppen. Knapp 100 Meter schaffte Denny, bis er zusammenbrach. Feuerwehr und Rettungsdienst waren zur Hilfe geeilt, konnten Denny jedoch nicht mehr erfolgreich reanimieren. Sein Freund hingegen ist zwar schwer verletzt, zum Glück jedoch außer Lebensgefahr.
Spezialisten der Polizei suchten die ganze Nacht und den Samstag über nach Spuren und verhörten Zeugen. Diese beschrieben die beiden Täter als rund 20 Jahre alt, dunkelhäutig, mit dunklen, kurzen Haaren. Einer der beiden sei mit einem weißen T-Shirt bekleidet gewesen und habe eine kräftige, muskulöse Figur. Der andere sei erkennbar dünner als sein Komplize und trug bei der Tat schwarze Bekleidung. Nach der Auseinandersetzung flüchteten die beiden in Richtung Klarenthal.
Die Polizei sucht daher dringend Zeugen, die zu der Messerattacke etwas sagen können oder im Umfeld des Tatorts – insbesondere im Bereich Klarenthaler Straße/Kurt-Schumacher-Ring/Hollerbornstraße – vorher oder nachher Beobachtungen gemacht haben. Ebenso werden Angehörige einer Gruppe, die sich in den frühen Abendstunden am Freitag im Bereich der Mensa des Hochschulgeländes aufgehalten haben sollen, gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Zeugen wenden sich an die Polizei unter der Rufnummer 0611 / 3450.
Am Sonntagabend hingegen herrscht vor Ort noch Trauer über den Verlust von Denny als Sohn und Freund. Er wäre nächsten Monat 20 Jahre alt geworden, war im Begriff eine Lehre zu beginnen und seinen Führerschein zu bekommen. Seine Mutter fragt sich, wie man einen Menschen einfach „abstechen“ kann. Denny beschreibt sie als sehr friedfertig und keinesfalls Streitsuchend.
Da während der Gedenkstunde vier auffällige Personen im Bereich des Tatorts beobachten wurden, kamen erneut Kräfte der Kriminalpolizei vor Ort. Sie konnten die Personalien der Personen fest stellen und sicherten weitere potenzielle Spuren. Es gäbe jedoch am Abend keine Hinweise auf einen konkreten Verdacht.
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