Letzte Woche beobachteten die Bewohner von Lorch am Rhein etwas Ungewöhnliches: Drei Tage la ng kreiste immer wieder bis zum späten Nachmittag ein Polizeihubschrauber über den Ort und die Weinberge. Mal mit Personen am Seil, Mal ohne. Auch wurden immer wieder Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Wiesbaden in und um Lorch gesehen. Wir haben nachgeschaut und können Entwarnung geben: Es wurde „nur“ geübt – das aber richtig!
Die Höhenrettungsgruppe der Wiesbadener Berufsfeuerwehr rettet auch aus der Luft. Zusammen mit der Polizeihubschrauberstaffel aus Egelsbach können die Höhenretter Menschen aus exponierten oder schwer zugänglichen Lagen retten. Hierfür ist jedoch viel Training und Teamarbeit nötig.
Um Piloten, Mannschaft und Retter gemeinsam zu trainieren, flogen Polizei und Feuerwehr verschiedene Rettungsübungen. Über die Winde des Polizeihubschraubers wurden schwere Geräte von A nach B geflogen, Retter abgeseilt und auch Verletzte in einem speziellen „Luftsack“ gerettet.
Verschiedene Piloten und insgesamt elf Höhenretter führten die anspruchsvollen Übungen mehrmals durch und vertieften dabei die Zusammenarbeit. Höhenretter und Polizisten konnten dabei „die andere Seite“ besser kennen und verstehen lernen.
Auch das Gefühl einmal selbst gerettet zu werden, zeigte den Höhenrettern neue Aspekte und Notwendigkeiten bei der Arbeit mit dem Hubschrauber auf. Übungen dieser Art können nur äußerst selten durchgeführt werden. Alleine einen Polizeihubschrauber drei Tage lang in Anspruch zu nehmen ist ein beträchtlicher organisatorischer und finanzieller Aufwand. Nicht zu vergessen die Geräuschkulisse für das beschauliche Lorch, die von den Bürgern jedoch klaglos hingenommen wurde.
Für alle Beteiligten konnten die Übungstage als voller Erfolg bei bestem Flugwetter verbucht werden. Auch einige Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Lorch hatten das „Vergnügen“ sich retten zu lassen. Wann sonst kann man schon mal unter einem Hubschrauber über den eigenen Wohnort fliegen?
[flickr-gallery mode=“photoset“ photoset=“72157629621979953″]