(me) Während die Feuerwehren am Sonntag im Rhein-Main-Gebiet noch mit den Sturmfolgen zu kämpfen hatten, verursachte ein 48-Jähriger auf der A3 bei Niedernhausen einen schweren Verkehrsunfall. Er war wohl an der Anschlussstelle Niedernhausen falsch aufgefahren und als Geisterfahrer in Richtung Köln unterwegs. Nur 300 Meter später stieß er mit drei Fahrzeugen zusammen und wurde schwer verletzt.
Gegen 20 Uhr passiert es auf der A3 Köln-Frankfurt an der Anschlussstelle Niedernhausen: Der offenbar nicht ortskundige Fahrer eines VW fährt in entgegengesetzter Richtung auf die A3. Auf Hinweise anderer Verkehrsteilnehmer reagiert er offenbar auch nicht.
Auf der für ihn rechten Spur beschleunigt er. Doch nach nur 300 Metern ist die Irrfahrt vorbei. Ein Idsteiner kann dem Geisterfahrer mit seinem Audi in der Rechtskurve nicht mehr ausweichen, beide Fahrzeuge streifen fahrerseitig aneinander – die Radaufhängungen werden aus beiden Autos herausgerissen.
Während der Audi auf der mittleren Spur zum Stehen kommt, schleudert der VW des Geisterfahrers weiter. Eine 34-Jährige bemerkt den Unfall zu spät und fährt mit ihrem Opel frontal in die Beifahrerseite des VW. Erst jetzt kommt der Wagen in Graben und Standstreifen zum Stehen. Dabei kracht noch ein weiteres Auto in die Unfallstelle.
Mit der Meldung „eingeklemmte Personen nach Unfall mit Geisterfahrer“ werden die Feuerwehr Idstein, Notarzt und Rettungswagen alarmiert. Die Unfallstelle erstreckt sich auf fast 200 Metern, auf denen Radaufhängungen, Räder, zerstörte Autos und andere Fahrzeugteile liegen. Doch das, was Einsatzmeldung und der Anblick der Einsatzstelle befürchten lassen, bestätigt sich zum Glück nicht.
Alle Fahrzeuginsassen können ohne Einsatz von hydraulischen Rettungsgeräten aus ihren Fahrzeugen geholt werden. Während der Geisterfahrer schwer verletzt und noch in der Nacht operiert wird, sind drei weitere Beteiligte nur leicht verletzt. So beschränkt sich die Arbeit der Feuerwehr auf die Ausleuchtung der Einsatzstelle und das Abstreuen von ausgelaufenen Betriebsstoffen.
Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten wurde der Verkehr auf der linken Spur vorbei geleitet – der Verkehr staute sich rund drei Kilometer weit. Die Polizei beziffert den entstandenen Sachschaden auf 15.300 Euro.