(sst) Mit schwerem Gerät baggerte das Technische Hilfswerk am Wochenende das Standbad Schierstein auf der Rettbergsaue aus. Angespülter Sand verwandelte den Seitenarm bei Niedrigwasser immer wieder in einen stinkenden Sumpf, der Camper und Freizeitgäste störte.
Am Freitagnachmittag rollt schweres Gerät an der Bootsrampe im Schiersteiner Hafen an. Bagger, Tieflader und Einsatzfahrzeuge des THW setzen mit dem gemeinsamen Feuerlöschboot der Berufsfeuerwehren Wiesbaden und Mainz zur Rettbergsaue über.
Wo sich einst in den Sommermonaten zahlreiche Badegäste im ehemaligen Standbad tümmelten, fließt heute kein Wasser mehr. Über die Jahre angespülter Sand verwandelt den Seitenarm des Rheins bei Niedrigwasser in einen stinkenden Sumpf, der auch zahlreiche Mücken und Insekten anzieht. Das stört nicht nur die Camper auf der Aue, sondern schreckt auch Freizeitgäste ab. „Bereits vor vier Jahren bat uns der damalige Oberbürgermeister Diehl darum, das Strandbad zu entsanden“, erläutert THW-Kreisbeauftragter Hans-Jürgen Kasper.
Mit einem zwei Meter breiten und zwei Meter tiefen Kanal soll nun ein dauerhafter Wasserfluss ermöglicht werden. Die Helfer des THW müssen sich dabei genau an die Auflagen der Umweltbehörde halten. Mit einem Bagger und einem Tieflader eines Wiesbadener Bauunternehmers und einem Teleskopstapler des THW Hofheim wird Tag und Nacht Stück für Stück am Kanal gearbeitet. „Wenn alles funktioniert, haben wir bis spätestens Sonntag über 3000 Kubikmeter Sand versetzt und ein fließendes Gewässer“, erläutert Kasper.
Am Sonntagmorgen war es dann so weit: Der Durchbruch wird gewagt. Schnell steht der Seitenarm unter Wasser. Und nach einem Wochenende ehrenamtlicher Arbeit ist das Projekt Strandbad nun geschafft. Die Camper und Freizeitgäste können nun hoffentlich in den Sommermonaten wieder ungestört entspannen.
Links:
- Wiesbadener Kurier: „THW mit Bagger und Tieflader gegen den Gestank auf der Rettbergsaue„
- HR-Hessenschau: „Rettbergsaue: THW baggert Strandbad aus„