(me) Zu einem nicht alltäglichen Einsatz kam es für die Feuerwehren der Stadt Geisenheim im Rheingau-Taunus-Kreis am Donnerstagabend. Eine ehemalige Gaststätte stand in Flammen – vermutlich durch den Besitzer angezündet, der während des Brandes seelenruhig im Gebäude TV schaute.
Um 21:17 melden mehrere Anrufer ein brennendes Gebäude in Geisenheim-Marienthal. Der Einsatzort ist den Feuerwehrleuten gut bekannt: Seitdem das große Gebäude Ende 2008 versteigert werden soll, waren sie schon drei Mal zu Bränden in und am Haus gerufen worden – bisher brannte jedoch nur Unrat.
Sofort wird der offensichtlich alkoholisierte Mann aus dem Haus gerettet. Anwohnern zufolge, hatte er schon mehrmals frustriert damit gedroht, das Haus anzuzünden. Die Brände der Vergangenheit sollen ebenfalls auf sein Konto gehen. Die Polizei nahm ihn wegen des Verdachts der Brandstiftung in Gewahrsam.
Ursprünglich wütete das Feuer zur Straße hin. Durch die Bauweise und die Dachisolierung wanderte das Feuer jedoch über die gesamte Dachfläche. Die Drehleiter vor Ort musste so mehrmals ihren Standort wechseln. Erst nach vier Stunden, in denen der Brand immer wieder an verschiedenen Stellen im Dachgebälk aufflammte, konnten die 44 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren einrücken.
Eine Staffel verblieb die Nacht über zur Brandwache. Auch ein Rettungswagen war während der Löscharbeiten zum Eigenschutz vor Ort. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 300.000 Euro.