(me) Zu einem spektakulären Unfall kam es am Mittwochmorgen im Dotzheimer Schelmengraben. Ein führerloser Bus rollte gegen 8:40 Uhr die August-Bebel-Straße hinunter, walzte eine Laterne, einen Stromkasten und eine Haltestelle um. Das Wartehäuschen begrub er unter sich. Da zu Anfang nicht klar war, ob auch Personen unter den Trümmern begraben wurden, rückte die Feuerwehr an und kontrollierte den Bereich.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte der Busfahrer den Bus an der abschüssigen Straße abgestellt, um eine Pause zu machen. Dabei sicherte er ihn jedoch nur mit der Haltestellenbremse; einen Gang legte er nicht ein und auch die Handbremse war nicht angezogen. Durch die unzureichende Sicherung setzte sich der Bus selbstständig und ohne Insassen in Bewegung.
Nach rund 200 Metern kam der führerlose Bus nach rechts von der Fahrbahn ab. Er fuhr über eine Laterne und ein Wartehäuschen aus Glas und Metall. Auch einen Stromkasten riss er dabei um. Zum Stehen kam er an dieser Stelle durch drei Altglascontainer, von denen einer bei dem Aufprall umgeworfen wurde.
Die Haltestelle war komplett verbogen und unter dem Bus begraben. Anwohner berichten, dass sich oft gehbehinderte Personen an der Haltestelle aufhalten. Auch aufgrund der Ferienzeit war nicht sicher, ob sich jemand noch unter dem Bus befindet.
Mit dem Rüstzug und dem Bergungskran rückte die Berufsfeuerwehr an. Auch ein Notarzt und Rettungswagen kamen zur Sicherheit an die Einsatzstelle.Durch die total zerdrücke Haltestelle konnte der Bereich unter dem Bus nicht komplett nach Personen abgesucht werden. So mussten die Einsatzkräfte den Bus mit Luftkissen anheben und Teile der Haltestelle auseinander schneiden und abtragen.
Vor den Arbeiten der Feuerwehr sicherten Fachkräfte der ESWE den zerstörten Stromkasten, der eine weitere Gefahr für die Einsatzkräfte war. Erst nach einer Stunde stand sicher fest, dass zum Glück niemand unter dem Bus begraben war. Der Busfahrer selbst kam mit einem leichten Schock davon.
Dass der Bus keinen Parkplatz überrollt oder in ein Haus gekracht ist, war wohl nur dem Zufall zu verdanken. Lediglich ein paar Fahrzeuge wurden durch umherfliegende Trümmer beschädigt. Den Sachschaden beziffert die Polizei mit 45.000 Euro.