(sst) Mit einer Einsatzübung der Berufsfeuerwehr, der FF-Schierstein und dem Feuerlöschboot wurde der Einsatzplan „Rettbergsaue“ am Samstag getestet. Die Übung sollte zeigen, ob das Konzept noch aktuell ist und welche Gerätschaften im Einsatzfall benötigt werden.
„Piep… Piep… Piep… Übungsalarm für die FF-Schierstein“ tönte es am Samstagmorgen kurz vor 9 Uhr aus dem Melder. Das Löschgruppenfahrzeug der Feuerwache 2 und mehrere Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Schierstein machten sich auf den Weg zum Liegeplatz des Feuerlöschboots im Schiersteiner Hafen. „Rettbergsaue: Feuer in einer Scheune, 2 Personen vermisst“ ist die angenommene Lage der Übung. Mit dem Feuerlöschboot setzten die Einsatzkräfte kurze Zeit später auf die Insel über. Die Fahrzeuge wurden am Schiersteiner Hafen unter Aufsicht einiger Feuerwehrkräfte zurückgelassen. Benötigte Materialien wurden vorher von den Fahrzeugen auf dem Feuerlöschboot verlastet. Während der Überfahrt blieb den Einsatzkräften genug Zeit, sich in Ruhe auszurüsten und auf dem Schiffsdeck alle benötigten Geräte bereit zu legen.
Auf der Insel angekommen wurde mit den B-Schlauchtragekörben, die auf dem Feuerlöschboot verladen sind, eine Schlauchleitung vom Löschboot bis zur Einsatzstelle gelegt. In den zwei Schlauchtragekörben sind jeweils neun B-Schläuche verladen – sie können von vier bis sechs Einsatzkräften getragen werden. Neben den Tragekörben sind auf dem Löschboot weitere Gerätschaften, wie Strahlrohre, Schaumrohre, Verteiler und Tauchpumpen, verladen. Der Einsatzleiter hatte inzwischen die Lage erkundet. Mit den Stichwort „Scheune im Vollbrand, 2 Personen vermisst“ wurde ein Trupp unter Atemschutz in die Scheune geschickt. Während dessen wurden zwei B-Rohre für den Außenangriff vorbereitet. Wasser lieferte die Pumpe des Löschboots. Schnell waren die beiden vermissten Personen gefunden und ins Freie gebracht. Auch das angnommene Feuer ist bald gelöscht. So konnte nach rund einer halben Stunde die Übung beendet werden.
„Das Einsatzkonzept deckt nur den Erstangriff auf der Rettbergsaue ab“, erklärt Wehrführer Wolfgang Huth. So können in der Erstphase mit rund 1.200 Litern pro Minute eine Riegelstellung und zwei bis drei C-Rohre vorgenommen werden. Im Einsatzfall werden nebem dem Feuerlöschboot, einem kompletten Löschzug und der FF-Schierstein auch die drei DLRG-Ortsverbände, das Mehrzweckboot und das Rettungsboot der Berufsfeuerwehr alarmiert. Werden weitere Materialien oder Einsatzkräfte benötigt, müssen diese vom Bereitstellungsplatz am Hafen Schierstein mit den Booten übergesetzt werden. So können beispielsweise die Schlauchtragkörbe von Schlauchwagen heruntergenommen und zur Insel gebracht werden.
Auf der Rettbergsaue befinden sich neben einem Freizeitgelände und Zeltplatz auch ein Wohnhaus. Die Insel kann außer mit Booten nur über eine Treppe für Fußgänger an der Schiersteiner Autobahnbrücke erreicht werden. Ein Einsatz auf der Insel stellt die Feuerwehr daher vor eine besondere Herausforderung. Das Übersetzten mit dem Feuerlöschboot verzögert zudem die Ankunft am Einsatzort. Mit dem Einatzkonzept solle eine solche Lage möglichst schnell abgearbeitet werden.