Ein vergessenes Essen auf dem Herd löste am Donnerstag einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst in einer Altenwohnanalge in Klarenthal aus. Die Flammen hatten auf die Kücheneinrichtung übergegriffen – Dichter Brandrauch versperrte den Nachbarn den Weg ins Freie. Acht Personen mussten mit leichten Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser gebracht werden.
Mehrere Notrufe alarmierten am Donnerstagmittag gegen 12:00 Uhr Feuerwehr und Rettungsdienst. An der Einsatzstelle angekommen, war im dritten Obergeschoß tiefschwarzer Rauch hinter einer Rauchabschlußtür festzustellen. Die Bewohner der Brandwohnung konnten sich selbst retten. In fünf Nachbarwohnungen befanden sich eine unbekannte Anzahl an Personen, die weitere Notrufe an die Leitstelle absetzten.
Mehrere Trupps unter Atemschutz nahmen zeitgleich die Brandbekämpfung auf, retteten Nachbarn aus ihrem Wohnungen und entrauchten die Flure und Wohnungen. Durch Installationsschächte wurde der Rauch in darüberliegende Wohnungen verbreitet, sodaß auch dort Personen evakuiert werden mussten. Mehrere Rettungswagen, ein Notarzt sowie die Technische Einsatzleitung Rettungsdienst wurden alarmiert, um die Betroffenen zu versorgen. Sie wurden zunächst in einem Nachbargebäude betreut und untersucht. Zehn Personen wurden auf eine mögliche Rauchgasvergiftung untersucht. Acht Bewohner wurden danach zur weiteren Untersuchung in Krankenhäuser gebracht.
Den ersten Angaben der 87-jährigen Wohnungsinhaberin zufolge hatte diese Essen auf dem Herd vergessen, das schließlich in Brand geriet. Die Flammen griffen auf die Kücheneinrichtung über wodurch es unter anderem zu einer starken Rauchentwicklung kam. Das Feuer hatte die Küche bereits vollständig zerstört, konnte aber von der Feuerwehr schnell gelöscht werden. Wegen Rußniederschlag wurde die Wohnung unbewohnbar. Alle anderen Hausbewohner können in ihrer Wohnungen zurückkehren. Auch der angrenzende Flurbereich ist massiv verunreinigt. Feuerwehr und Polizei schätzen den Sachschaden auf rund 60.000 Euro.
In der städtischen Wohnanlage der Nassauischen Heimstätte leben etwa 100 Menschen über 65 Jahre, der Altersdurchschnitt liegt bei 75 bis 80 Jahren. Die Bewohner leben eigenständig in ihren Mietwohnungen, einige werden von Pflegediensten betreut. Es gibt Gemeinschaftsräume und gemeinsames Mittagessen.
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