(me) Ein spektakulärer Unfall ereignete sich am Samstagmittag in den Frauensteiner Weinreben. Eine Erntemaschine überschlug sich und stürzte rund 30 Meter den Steilhang hinab. Nach den Rettungsmaßnahmen gestaltete sich die Bergung entsprechend schwierig. Der Fahrer überlebte wie durch ein Wunder ohne schwere Verletzungen.
Gegen 12:40 Uhr geschah das Unglück: Beim Lesen der Weintrauben oberhalb eines Feldwegs nahe dem Nürnberger Hof bemerkt der Fahrer der Erntemaschine, dass er zu schnell im Hang unterwegs ist – sein Fahrzeug rutscht unkontrolliert herunter.
Die 6,5 Tonnern schwere Maschine rutscht quer über einen Feldweg und überschlägt sich danach. Erst nach weiteren 20 Meter kommt es in den Weinreben auf der Seite liegend zum Stehen. Der Aufbau der Spezialmaschine ist völlig zerstört, doch der Fahrer bei Bewusstsein.
Gemäß Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) für einen Verkehrsunfall mit einem LKW alarmiert die Leitstelle neben dem Rüstzug und der FF-Frauenstein auch den Feuerwehrkran. Doch als die FF-Frauenstein als erste Feuerwehr eintrifft, behandelt der Rettungsdienst bereits den Fahrer, der nicht mehr in seiner total zerstörten Kabine eingeklemmt ist – ein Arbeitskollege hat ihn herausgezogen. Mit einer Schaufeltrage und zahlreichen Einsatzkräfte kann der Mann aus dem Steilhang gerettet und mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr kümmerten sich anschließend um den ausgelaufenen Kraftstoff, der in den wertvollen Boden einzusickern drohte. Auch die nicht abgeklemmte Batterie stellte eine Brandgefahr dar, sodass die FF-Frauenstien schon kurz nach dem Eintreffen einen sogenannten Dreifach-Brandschutz sicherstellen musste. Nachdem die ausgelaufenen Betriebsmittel aufgenommen waren, musste die Bergung geplant werden.
Der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr konnte mit den Besitzern der Maschine absprechen, dass diese eigenständig die Bergung mit geeignetem Material durchführen. Nur die Polizei und die FF-Frauenstein verblieben vor Ort um die Wege ober- und unterhalb der Unfallstelle für die gefährliche Bergung abzusperren. Mit einem Traktor und einem Radlader wurde die Unfallmaschine erst aus den Reben auf einen freien Weg gezogen und anschließend gesichert und langsam herabgezogen.
Nach dem Aufrichten streuten die Einsatzkräfte restliche Betriebmittel ab und die zerstörte Maschine wurde mit einem Bagger auf einen Tieflader verladen und abtransportiert. Für die Einsatzkräfte aus Frauenstein endete der Einsatz damit erst nach über zweieinhalb Stunden in der spätsommerlichen Mittagssonne.