(me) Diesen Freitag werden die Rettungskräfte aus dem Kreis Groß-Gerau so schnell sicher nicht vergessen. Zwei parallele Großeinsätze stellten unter anderem die Disponenten der Leitstelle vor eine große Herausforderung.
Es begann, als am Freitagmittag auf einem Werksgelände ein Wasserhauptrohr barstete. Durch die massive Unterspülung gaben Asphalt und Erdreich nach und ein ca. Auch die angrenzende Straße wurde sicherheitshalber gesperrt. Da es sich bei dem Wasserohr um das Hauptversorgungsrohr zum Wasserwerk handelte, kam es in Bischofsheim, Ginsheim-Gustavsburg und weiten Teilen Rüsselsheims zu einem starken Druckabfall bzw. Teilausfall der Wasserversorgung. Bereits nach ca.
Weitaus brisanter ging es kurz nachdem in Rüsselsheim zu. Die automatische Brandmeldeanlage des städtischen Krankenhauses hatte die Feuerwehr alarmiert. Noch auf der Anfahrt des ersten Fahrzeuges meldete das Krankenhaus massive Stromschwankungen. Bestätigt wurde dies, als das erste Fahrzeug ein Feuer im Traforaum im Keller des GPR-Klinikums meldete. Da zum einen das Feuer nicht sofort komplett gelöscht werden und zum anderen die Stromversorgung teilweise zusammenbrach erhöhte die Leitstelle die Alarmstufe auf „F Y 3“ (Brand in Sondergebäuden – Menschenleben in Gefahr) und für den Rettungsdienst auf „MANV B“ (Massenanfall an Verletzten – Stufe 2).
So wurden neben Feuerwehren aus den Rüsselsheimern Stadtteilen auch alle SEG-Einheiten aus dem Kreis Groß-Gerau, die Technische Einsatzleitung Rettungsdienst (ELW 2, LNA, OLRD) und der Brandschutzaufsichtsdienst alarmiert und mit Sondersignal zur Einsatzstelle geordert.
Wegen den örtlichen Gegebenheiten, musste das Gebiet rückwärtig des Krankenhauses großräumig von der Polizei abgesperrt werden, da in den umliegenden Straßen Bereitstellungsräume für die Rettungsmittel eingerichtet wurden. Zum Glück musste das Krankenhaus nicht komplett evakuiert werden. Einige Abteilungen mussten jedoch intern verlegt werden. Lediglich ein paar wenige Patienten mussten in andere Krankenhäuser verlegt werden. Diese Aufgaben konnten von den SEG-Einheiten übernommen werden. Vor dem Klinikum wurde mit Triage-Zelten eine Notfallstation aufgebaut, um die medizinische Erstversorgung sicher zu stellen.
Nach ca. fünf Stunden entspannte sich die Lage und die meisten Einsatzkräfte konnten wieder einrücken. Operationen waren für die Zeit vollkommen unmöglich und auch alle Rettungsdienste mussten auf umliegende Krankenhäuser ausweichen, da die Notfallaufnahme ihren Betrieb zwischenzeitig einstellen musste. Auch hier kann der entstandene Schaden noch nicht beziffert werden. Ebenso ist die Brandursache noch nicht geklärt. Fest steht jedoch, dass nicht jeder BMA-Alarm ein Fehlalarm sein muss und oft auch selbst die kleinste Ursache eine unglaublich große Wirkung haben kann.