(db/me) Aufregung herrschte bei Anwohn- ern und Spaziergängern am vergangenen Don- nerstagabend in Nauheim. Viele Feuerwehr- und Rett- ungsdienstfahrzeuge waren am Abend zu hören. Sie alle steuerten in die dortige SKV-Halle an. Die Halle war an diesem Abend von Gemeindebrandinspektor Kühnl als Übungsobjekt für eine Einsatzübung ausgesucht worden.
Angenommen wurde ein Feuer im Bühnenbereich im 1. OG, was in der Folge zu einer großen Zahl von Verletzten führte. Geplant wurde die Übung durch Kühnl und den Bereitschaftsleiter des DRK Trebur Sönke Lase. Um die Übung möglichst realistisch zu gestalten trafen die Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes erst nach und nach ein. So wie es auch in einem Realfall sein würde.
Nach der Ankunft des Einsatzleitwagens begannen der Einsatzleiter und ein Gruppenführer mit der Erkundung des Objekts. Dies gestaltete sich jedoch schwierig, da bereits die ersten Verletzten und Betroffenen den Feuerwehrmännern entgegen kamen. Auch auf der Rückseite des Gebäudes über einem Getränkemarkt machten sich hinter den Fenstern ebenfalls einige Personen bemerkbar.
Kurzerhand wurden die Einheiten der Feuerwehr auf die verschiedenen Gebäudezugänge aufgeteilt. An beiden Eingängen wurden parallel mehrere Trupps zur Menschenrettung in das Gebäude geschickt. Während die Feuerwehrkräfte mit der Rettung der eingeschlossenen Personen begannen, hatten die Kräfte des Rettungsdienstes sich im Bereich der Georg-Diehl-Straße gesammelt und begannen in Absprache mit der Feuerwehr mit dem Aufbau einer Patientenablage auf dem Parkplatz der Halle.
Da alle Vorgänge parallel abliefen, konnten die geretteten Personen von der Feuerwehr direkt in die Obhut der Sanitäter übergeben werden. Es zeigte sich eindeutig, dass die DRK Einheiten aus den verschiedensten Ortvereinen aus dem Kreisgebiet, ein eingespieltes Team sind. Nach Abschluss der Menschenrettung konzentrierten sich die Feuerwehrkräfte auf die Brandbekämpfung im Gebäude. Parallel mit dem vorgetragenen Löschangriff wurde das Gebäude mit mehreren Hochleistungslüftern entraucht. Die aufgrund eines Realeinsatzes verspätet eingetroffene Drehleiter der Feuerwehr Groß-Gerau wurde im nördlichen Einsatzabschnitt zur Menschenrettung und anschließender Anleiterbereitschaft eingesetzt.
Nachdem das Feuer im Gebäude gelöscht war und auch die Verletzten alle registriert und soweit erforderlich behandelt worden waren, wurde die Übung gegen 22:00 Uhr beendet. Das Ziel der Übung, war neben dem einsatztaktischen Vorgehen der Feuerwehr vor allem die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen Organisationen zu üben. Eine solche Übung stellt einen enormen Personalbedarf dar und kann daher nicht allzu oft im Jahr durchgeführt werden. Alle an der Übung beteiligten Kräfte waren ausschließlich ehrenamtliche Einsatzkräfte aus den verschiedenen Organisationen.
In einer Nach- besprechung im Anschluss an die Übung, zeigten sich die Verantwortlichen der verschiedenen Einheiten zufrieden mit dem Ergebnis. Die Übergabe der geretteten Personen von den Feuerwehreinheiten an die Kräfte des Rettungsdienstes klappte reibungslos. Auch die Kommunikation zwischen den verschiedenen Einheiten funktionierte gut. Die wie bei jeder Übung auftauchenden kleineren Auffälligkeiten, werden durch die Beteiligten intern aufgearbeitet und im Anschluss mit den weiteren Einheiten ausgetauscht. Somit ist sichergestellt, dass auch hier eine kontinuierliche Verbesserung stattfinden kann.
An der Übung beteiligt waren Kräfte der Feuerwehren Nauheim und Groß-Gerau, der diensthabende Organisatorische Leiter Rettungsdienst des Kreises, der diensthabende Leitende Notarzt, sowie Schnelleinsatzgruppen des DRK Kreisverbandes Groß-Gerau, die sich aus den verschiedensten Ortsvereinen zusammen setzten. Das Mimen der Verletzten wurde von der Nauheimer Tanzgruppe „Spicys“ übernommen.
Text von: Daniel Becker – Pressesprecher FF-Nauheim (redaktionelle Überarbeitung: me)