(me) Kurz nach 16 Uhr am 04.05.2006 wurde die Feuerwehr zu einem Gasaustritt im „Real“ Einkaufsmarkt iin Nordenstadt gerufen. Zunächst war unklar, um welchen Stoff es sich handelte, der aus einer Kühltruhe austrat. Bei Eintreffen der Feuerwehr, die sofort mit 7 Einsatzfahrzeugen ausrückte war der komplette Verkaufsbereich mit einer kühlen Nebelschicht gefüllt. Da zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Personen über Atembeschwerden klagten wurden weitere Kräfte des Rettungsdienstes und der GABC-Zug der FF Stadtmitte alamiert. 3 Trupps unter Atemschutz führten mehrere Messungen durch und fanden heraus, dass es sich bei dem ausgetretenen Stoff um das Kühlmittel „Chlordiflourmethan“ handelte, welches in hoher Konzentration sogar zum Ersticken führen kann. Da sich einige Kunden zu Beginn des Gasaustritts weigerten den Markt ohne Ware zu verlassen fiel die Evakuierung durch das Personal entsprechend schwer aus und es kamen viele Kunden, sowie auch Mitarbeiter mit dem Gas in Berührung. An der eingerichteten Sammelstelle wurden 41 Personen registriert, die über Atembeschwerden und Schwindel klagten. 24 dieser Personen wurden in Krankenhäuser in Wiesbaden und Hofheim untergebracht.
Die SEG (schnelle Einsatzgruppe) des DRK war ebenso wie der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes und dem leitenden Notarzt vor Ort. Die Berufsfeuerwehr Wiesbaden wurde von dem GABC-Zug der Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden-Stadtmitte unterstützt. Bis ca. 18:15 Uhr blieb das Komplette Gelände, auf dem sich auch ein Baumarkt und viele kleinere Läden befinden, gesperrt. Der Einkaufmarkt wurde erst gegen 18:30 Uhr wieder für den Kundenverkehr freigegeben. Der betroffene Bereich im Markt bleibt gesperrt.
Der Sachschaden beläuft sich laut Aussage der Berufsfeuerwehr Wiesbaden auf ca. 10000 Euro. Der Schaden, der durch den ausgebliebenen Kundenverkehr entstanden ist fällt vermutlich ähnlich hoch aus.