Bei einem Wohnungsbrand ist am Samstag ein junger Mann ums Leben gekommen. Eine Verpuffung beschädigte die Wohnung schwer und entfachte für das Feuer. Passanten bemerkten einen Knall und alarmierten die Rettungskräfte. Die bemerkten bei den Löscharbeiten einen starken Benzingeruch.
Passanten bemerkten am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr einen lauten Knall und zerberstende Fensterscheiben in einem Mehrfamilienhaus in Schlangenbad. Sofort alarmierten sie Feuerwehr und Rettungsdienst in die Mühlstraße. Als die Feuerwehren aus Schlangenbad, Wambach, Georgenborn und Bärstadt sowie die Drehleiter aus Bad Schwalbach eintreffen, schlagen Flammen aus mehreren Fenstern im ersten Obergeschoss.
Über das Treppenhaus und über die Drehleiter über ein Fenster der Nachbarwohnung gingen die Feuerwehrkräfte mit je einem Trupp vor. Die Trupps fanden in der völlig zerstörten Wohnung – mehrere Wände waren eingedrückt – den 21-jährigen Mieter. Für ihn kam aber alle Hilfe zu spät. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Da zunächst noch eine weitere Person vermutet wurde, kamen insgesamt drei Trupps zur Personensuche zum Einsatz. Auch der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst wurde alarmiert.
Wie sich später herausstellte, lebte der 21-jährige Engländer alleine. Die restlichen Bewohner des Hauses konnten sich bereits vor Ankunft der Feuerwehr unverletzt ins Freie retten. Sie wurden unter Vermittlung des Bürgermeisters anderweitig untergebracht, da das Mehrfamilienhaus derzeit unbewohnbar ist. Die Notfallseelsorge betreute die Anwohner und Einsatzkräfte.
Schon bei den Löscharbeiten fiel den Feuerwehrkräften ein starker Benzingeruch in dem Haus auf. Nachdem das Feuer gelöscht war, wurden in der Wohnküche der Eineinhalb-Zimmer-Wohnung mehrere Benzinkanister und eine Motorsäge gefunden. Wie es zu der Verpuffung mit anschließendem Feuer kam ist derzeit noch unklar, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Der entstanden Sachschaden wird von der Polizei auf rund 60.000 Euro geschätzt.
Ermittler finden Benzinspur und abgebrannte Streichhölzer
Brandursachenermittler des Polizeipräsidiums Westhessen untersuchten am Dienstag die Brandwohnung. Was sich dort vor dem Ausbruch des Feuers abgespielt hat, lässt sich aufgrund des Zustandes in der Wohnung nur noch schwer nachvollziehen, so die Polizei in einer Pressemitteilung. Neben den Benzinkanistern, die von der Feuerwehr am Samstag schon sichergestellt wurden, fanden die Ermittler im Brandschutt auch die Reste von zwei verbrannten Benzinkanistern.
Bei der Spurensicherung wurde festgestellt, dass im Bereich der Küche Benzin verschüttet worden war. Auch im Schlafzimmer wurde auf dem Teppich vor dem Bett verschüttetes Benzin festgestellt. Jedoch lässt nicht mehr feststellen, ob der Treibstoff vorsätzlich oder fahrlässig in der Wohnung ausgebracht wurde. In der Küche wurden zudem eine größere Anzahl angebrannter Streichhölzer gesichert, so die Polizei weiter. Zur Abklärung des Sachverhaltes müssen nun noch weitere Vernehmungen durchgeführt werden. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an.
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