(sst) Unter Lebensgefahr haben Feuerwehrleute in Biebrich zwei in den Rhein gestürzte Frauen gerettet. Eine der Frauen starb an Unterkühlung im Krankenhaus. Der Zustand der zweiten Patientin ist inzwischen stabil.
Eine Passantin hatte am Freitagvormittag kurz nach 10 Uhr über Notruf mitgeteilt, dass zwei Personen in den Rhein gefallen seien und nun leblos im Wasser trieben. Erste Rettungsversuche von Spaziergänger schlugen fehl. Beim Eintreffen der Rettungskräfte befanden sich die beiden Frauen bereits 500 Meter stromabwärts, etwa 25 Meter voneinander entfernt in Ufernähe. Da noch keines der alarmierten Rettungsboote von Feuerwehr oder DLRG eingetroffen war, gingen zwei Feuerwehrleute mit Leinen und Schwimmwesten gesichert ins Wasser und zogen die Frauen ans rettende Ufer. Angesichts der starken Strömung und des kalten Wassers setzten sie dabei ihr eigens Leben aufs Spiel. Beide Frauen hatten in dem fünf Grad kalten Rheinwasser durch starke Unterkühlung bereits einen Herzkreislaufstillstand erlitten. Notarzt und Rettungsdienst begannen noch vor Ort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Für die 55-Jährige kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie starb wenig später im Krankenhaus an den Folgen ihrer Verletzungen. Der Zustand der anderen Frau soll kritisch sein, sich laut Kliniken aber stabilisiert haben.
Die 35 und 55 Jahre alten Frauen waren aus noch ungeklärter ungeklärter Ursache beim Schloss Biebrich in den Rhein gefallen. Passanten berichteten, dass sich die beiden am Rheinufer am Biebricher Schloss gestritten und miteinander gerangelt hätten. Noch stehe dies aber nicht zweifelsfrei fest, sagte ein Polizeisprecher. „Wir ermitteln in alle Richtungen, es ist noch alles offen.“ Bei den Frauen, von denen eine aus Wiesbaden stammt, handelt es sich um Mutter und Tochter.
Bereits Anfang Dezember fiel eine 16-jährige fast im selben Bereich in den Rhein und musste von Feuerwehr und DLRG aus dem kalten Wasser gerettet werden. Sie überlebte den Unfall zum Glück unbeschadet.
Fotos: Jürgen Mahnke
BILD Frankfurt