1.600 Quadratmeter Nutzfläche, zwei Ebenen und neun Tore. Das sind die Eckdaten der neuen „Rettungswache West“ des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Flachstraße. Das 2,5 Million Euro teure Rettungszentrum wurde am Freitag offiziell eröffnet und eingeweiht. Bereits seit Dezember rücken die Rettungswagen von hier in die westlichen Stadtteile Wiesbadens aus.
Vorbei sind die Zeiten, in denen die Rettungswagen an der Flachstraße Tag und Nacht draußen stehen und die Rettungssanitäter und -assistenten im Einsatzfall erst aus dem DRK-Verwaltungsgebäude zu ihren Fahrzeugen laufen müssen. In 12 Monaten Bauzeit entstand im vergangenen Jahr auf dem Gelände des Kreisverbandes Wiesbaden eine moderne Rettungswache.
Auf 1.600 Quadratmetern beherbergt das neue, erdbebensichere Rettungszentrum den Rettungsdienst des DRK, einen Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes sowie den Katastrophenschutz des DRK, der mit 11 Katastrophenschutz-Fahrzeugen und 110 ehrenamtlichen Helfern für Großschadensereignisse bereit steht. Darüber hinaus befinden sich jetzt die Aufenthalts- und Sozialräume für die Mitarbeiter des Rettungsdienstes und die Fahrzeug-Stellplätze ebenerdig innerhalb eines Gebäudekomplexes, wodurch die gesetzlich vorgeschriebene Ausrückzeit von 60 Sekunden sichergestellt ist. Über die Rettungswache West werden pro Jahr rund 12.000 Einsätze gestartet.
Im Obergeschoss, das von der Carl-von-Ossietzky-Straße aus angefahren werden kann, stehen sechs Stellplätze für die Fahrzeuge des Rettungsdienstes zur Verfügung. In drei weiteren Toren ist eine Wasch- und Desinfektionshalle sowie die Werkstatt mit Hebebühnen und Reifenlager untergebracht. Hinter den Fahrzeughallen befinden sich Büroräume sowie Aufenthalts- und Ruheräume und eine kleine Küche für die Mitarbeiter. Über den Parkplatz des DRK-Verwaltungsgebäudes kann das Untergeschoss angefahren werden. In der rund 800 Quadratmeter großen „Tiefgarage“ ist Platz für die Fahrzeuge des Katastrophenschutzes und der Schnelleinsatzgruppe.
„Mit dem Neubau des DRK-Rettungszentrums können wir die Bedingungen eines gut funktionierenden Rettungsdienstes für die Stadt Wiesbaden weiter verbessern“, erklärt Manfred Stein, Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst Rhein-Main-Taunus gGmbH und Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverbandes Wiesbaden. Scherzhaft verglich er die neue Rettungswache mit einem Hotel-Aufenthalt. „Ich habe den Mitarbeitern vorgeschlagen, Urlaub einzureichen, solange sie sich auf der Wache aufhalten – Bis jetzt habe ich aber noch keine Urlaubsanträge bekommen“, erzählt Stein mit einem Lächeln. Für seine langjährigen und vielseitigen Verdienste im DRK wurde er im Rahmen der Einweihung zugleich geehrt.
Bereits im Dezember wurde die neue Rettungswache vom DRK bezogen. Für die Baukosten, die sich die DRK Rettungsdienst Rhein-Main-Taunus gGmbH und der Kreisverband Wiesbaden des Roten Kreuzes teilten, musste ein 20-jähriges Darlehen aufgenommen werden. Ursprünglich hatte man vergeblich gehofft, dass der Bau durch Mittel aus dem Sonderkonjunkturprogramm finanziert werden könnte. Zumindest wurden die geplanten Baukosten nicht überschritten, wie Stein stolz verkündete.
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