Ein tragischer Verkehrsunfall ereignete sich am Samstagabend auf der A67 am Autobahndreieck Rüsselsheim. Ein Geisterfahrer-Lkw kollidierte mit zwei entgegenkommenden Autos. Dabei wurde eine dreiköpfige Familie aus den Niederlanden getötet. Der Lkw-Fahrer kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Vier weitere Beteiligte wurden leicht verletzt. Die A67 war bis in den frühen Morgen in Richtung Norden gesperrt.
Zunächst wurde der Polizei gegen 20:30 Uhr ein Lkw gemeldet, der als Falschfahrer dem Verkehr entgegen kam. Kurz darauf gingen weitere Notrufe über einen Verkehrsunfall ein. Nach Angaben der Polizei fuhr der Lkw-Fahrer an der AS Rüsselsheim-Ost auf die Autobahn auf. [Update am Artikelende beachten.] Dort kollidierte dieser mit einem Skoda aus den Niederlanden und einem BMW aus Nauheim. Da sich dort der Verkehr Richtung Norden staute, wendete der polnische Fahrer und fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf der linken Spur dem Verkehr entgegen Richtung Süden.
Der Lkw überschlug nach dem Zusammenstoß und der 34-jährige Fahrer aus Polen wurde eingeklemmt und schwer verletzt. Er musste von den Feuerwehren Rüsselsheim und Groß-Gerau aus seinem Fahrerhaus befreit werden. Für die drei Insassen des Skoda, die vermutlich auf Urlaubsreise waren, kam jede Hilfe zu spät. Sie wurden bei dem Aufprall getötet. Die vier Insassen des BMW kamen mit leichten Verletzungen glimpflich davon.
Noch einige andere Fahrzeuge überfuhren Trümmerteile, die sich auf beiden Richtungsfahrbahnen verteilt hatten. Dadurch kam es in beiden Fahrtrichtungen zu weiteren Unfällen.
Zur Klärung des Sachverhaltes wurde von Polizei und Staatsanwaltschaft ein Sachverständiger hinzugezogen. Die Sperrung der Fahrbahn Richtung Norden wird noch bis gegen 03:00 Uhr andauern. Der Verkehr wird am Autobahndreieck Rüsselsheim auf die A60 abgeleitet. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere zehntausend Euro.
[Update 25. September – 16:30 Uhr] Die Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass der Kleinlaster nicht, wie zunächst gemeldet, wegen eines Staus auf der A67 gewendet hat. Nach derzeitigem Stand befuhr der 34-Jährige mit seinem Kleinlaster den Zubringer zur A67 in Richtung Norden, als er auf der Fahrbahn anhielt. Laut Zeugenaussagen bildete sich ein Verkehrsstau hinter ihm. Ein Verkehrsteilnehmer soll daraufhin ausgestiegen und zu dem Kleinlaster gelaufen sein. Anschließend fuhr der Lkw-Fahrer aus noch ungeklärter Ursache in falscher Fahrtrichtung auf die Autobahn in Richtung Süden auf und kollidierte am Rüsselsheimer Dreieck mit den beiden entgegenkommenden Autos.
[Update 27. September – 10:00 Uhr] Wie die Polizei mitteilt, hatte der Fahrer zum Unfallzeitpunkt 3,09 Promille Alkohol im Blut und war damit erheblich betrunken. Bereits vor Ort wurden mehrere Bierdosen gefunden sowie Alkoholgeruch festgestellt worden.

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