(me) Einen langwierigen Einsatz brachte ausgelaufener Diesel im Rhein bei Amöneburg am Montag. Rund neun Stunden lang beschäftigte die ausgelaufene Flüssigkeit Feuerwehr und Wasserschutzpolizei. Selbst Industrietaucher aus Duisburg konnten die Ursache nicht finden.
Gegen 7:45 Uhr bemerkten Mitarbeiter der Firma Dyckerhoff beim Entladen eines Frachtschiffes Ölblasen aufsteigen. Sofort wurde der Entladevorgang unterbrochen und die Feuerwehr alarmiert. Rund 20 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr rückten ebenso wie die Wasserschutzpolizei mit Boot und Hubschrauber an, um sich einen Überblick über die Lage vor Ort zu schaffen.
An der Einsatzstelle angekommen war zu vermuten, dass ein niederländischer Frachter, der seit Freitag angelegt und Quarzsand geladen hatte, durch einen kleinen Riss im Bunkertank Diesel verloren hatte. Auf rund 30 mal 15 Metern trieben dickflüssige Betriebsmittel auf dem Seitenarm des Rheins.
Mit dem Mehrzweckboot und dem Feuerlöschboot wurde eine Ölsperre ausgelegt. Damit konnte schnell verhindert werden, dass das Öl weiter den Rhein entlang treibt. Mit schwimmendem Ölbindemittel der Werkfeuerwehr Dyckerhoff konnte die Feuerwehr einen Großteil der ausgelaufenen Flüssigkeit nach und nach aufnehmen.
Zwischenzeitlich wurde auch die FF-Nordenstadt zur Wachbesetzung der Feuerwehrwache 2 alarmiert. Bis zum Einsatzende stellten die Einsatzkräfte dort den Brandschutz sicher. An der Anlegestelle der Firma Dyckerhoff war nun warten angesagt: Spezialtaucher aus Duisburg waren vom Schiffseigner gerufen worden.
Doch die Industrietaucher fanden keinen Riss am Schiff. Auch konnte kein deutlicher Ölaustritt mehr beobachtet werden. Ein leichter Ölfilm hielt sich jedoch stetig im eingegrenzten Bereich. Nach einem letzten Versuch das verbleibende Öl aufzunehmen, rückte die Feuerwehr schließlich nach fast neun Stunden ein.
Die Wasserschutzpolizei will nun stetig beobachten, ob weiterhin Kraftstoff in dem Bereich zwischen Amöneburg und der Petersaue auftritt. Das Frachtschiff hat die Weiterfahrt vorerst untersagt bekommen. Ein Schaden für die Umwelt ist laut Aussage der Polizei nicht entstanden. Auch im Betriebsablauf der Firma Dyckerhoff entstanden keine relevanten Behinderungen.
Vielen Dank an dieser Stelle an die Dyckerhoff AG, die uns die Fotoaufnahmen auf dem Firmengelände erlaubt hat und uns für Fragen zur Verfügung stand.
Auch vielen Dank an Jürgen Mahnke von der BILD Frankfurt, der uns seine Fotos zur Verfügung gestellt hat!