Das Wiesbadener Feuerwehrportal zu Besuch: Technisches Hilfswerk Wiesbaden

(sst) Es ist ein wichtiger Bestandteil des Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr in Wiesbaden, Deutschland und dem Ausland. Seit 1952 besteht ein Ortsverband (OV) der Bundesanstalt in Wiesbaden. Wir besuchten das Technische Hilfswerk (THW), um mehr über die vielfältigen Aufgaben, ihre Ausrüstung und die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr herauszufinden.

Präsentation THW-Wiesbaden

Der Ortsverband Wiesbaden des Technischen Hilfswerkes wurde im Jahre 1952 mit 17 Männern gegründet. Ihre erste Bewährungsprobe hatte die Truppe 1954, als sie zur Beseitigung von Sturm- und Wasserschäden in Bayern und Unterfranken eingesetzt wurde. Im Laufe der Jahre bestand der OV zeitweise aus 4 Bergungszügen und teilweise über 200 aktiven Helfern. Seit 1977 hat das THW Wiesbaden ihre Unterkunft am Siegfriedring 1, 1993 wurde dort eine neue Fahrzeughalle für den OV errichtet.
Durch diverse Umstrukturierungen innerhalb des THW’s besteht der Ortsverband Wiesbaden heute aus einem Technischen Zug und einer Fachgruppe Logistik, Versorgung und Transport (FGrLogV).

Technischer Zug

Der Technische Zug besteht aus zwei Bergungsgruppen und einer Fachgruppe „Wassergefahren“. Die primäre Aufgabe des Technischen Zuges besteht in der Bergung, zum Beispiel nach Explosionen, Erdbeben oder in Hochwassergebieten.
Die 1. Bergungsgruppe ist die universellste Gruppe im Technischen Zug. Personal und Ausstattung sind auf die Bewältigung eines möglichst breiten Aufgabenspektrums ausgerichtet. Die 2. Bergungsgruppe ist neben einer Grundausstattung, die weitgehend jener der 1. Bergungsgruppe ähnelt, mit zusätzlichen Komponenten ausgerüstet. Insbesondere nutzt sie elektrische bzw. hydraulische Werkzeuge. Mit diesen Werkzeugen kann die 2. Bergungsgruppe auch da Hilfe leisten, wo Abgase oder Lärm verbrennungsbetriebener Werkzeuge den Einsatz behindern oder Verletzte gefährden würden.

Präsentation THW-Wiesbaden

Zur Bewältigung dieser Aufgaben steht den beiden Gruppen jeweils ein GKW (Gerätekraftwagen) zu Verfügung, die sich jedoch in der Beladung unterscheiden. Geleitet wird der Technische Zug von einem Zugführer und seinem Zugtrupp. Als Zugtruppfahrzeug dient z. Zt. ein Ford Galaxy.
Die Fachgruppe Wassergefahren kommt besonders bei der Bergung in Hochwassergebieten zum Einsatz. Hierfür steht ihr zahlreiche Ausrüstung zur Verfügung. Ein MAN 3-Achser mit Ladekran wurde von der Bundeswehr übernommen. Dieses Fahrzeug ist bestens geeignet für Einsätze in Hochwassergebieten, da es geländegängig ist und eine Waattiefe von 1,20 Meter hat. Der MKW (Mannschaftkraftwagen) ist mit umfangreichem Material für den Wasserdienst ausgestattet und dient als Zugfahrzeug für das MzAB (Mehrzweckarbeitsboot) der Fachgruppe Wassergefahren, welches bis zu 10 Personen aufnehmen kann und mit einer hydraulischen Ladebordwand ausgestattet ist.

Fachgruppe Logistik, Versorgung und Transport

Pro Geschäftsführerbereiches (GFB) des THW besteht jeweils eine Fachgruppe Logistik. Im GFB Frankfurt/Main ist diese Gruppe auf zwei Ortsverbände aufgeteilt. Die Komponente Logistik, Materialerhaltung und Transport (FGrLogMat) ist in Friedberg beheimatet, während die Komponente Logistik, Versorgung und Transport (FGrLogV) in Wiesbaden stationiert ist. Die Aufgaben in Wiesbaden bestehen darin, beim Materialtransport den technischen Zug bzw. andere Fachgruppen zu unterstützen und bei größeren Einsätzen die eigenen Helfer zu verpflegen. Hierzu stehen der Fachgruppe ein LKW mit Ladebordwand, eine Feldküche, ein Küchenzelt und ein Mehrzweckarbeitszelt, zum Beispiel zur Unterbringung der Helfer, Trinkwasserbehälter, Feldbetten, Biertischgarnituren, usw. zur Verfügung. Der LKW der Fachgruppe ist nahezu das einzige Fahrzeug des Ortsverbandes, welches nicht geländegängig ist. Mit dem Feldkochherd können bis zu 250 Personen zeitgleich versorgt werden.

Präsentation THW-Wiesbaden

Zuletzt kam die Fachgruppe beim Besuch des amerikanischen Präsident Bush in Wiesbaden zum Einsatz, bei dem sie die Verpflegung für die Einsatzkräfte der Polizei sicherte. Leider sind zur Zeit nur 3 Helfer in dieser Fachgruppe aktiv, wer also Spaß und Interesse am Kochen hat, ist in der Fachgruppe Logistik, Versorgung und Transport des THW gerne willkommen.

Örtliche Gefahrenabwehr

Das Technische Hilfswerk kommt auch in der örtlichen Gefahrenabwehr (ÖGA) zum Einsatz. Mit ihrem Lichtmastanhänger, kurz LiMa, mit einer Lichtleistung von 36.000 Watt werden sie oftmals von der Polizei zur Amtshilfe angefordert. Sei es bei schweren Verkehrsunfällen, bei der Suche nach vermissten Personen oder die Mithilfe bei Leichenfunden. Durch das Ausleuchten der Einsatzstellen mit dem Lichtmast kann die Ermittlungsarbeit der Polizei erheblich erleichtert werden.
Vor kurzem kam aber auch die 1. Bergungsgruppe des THW in der örtlichen Gefahrenabwehr zum Einsatz. Auf der A3 verlor ein LKW seine Ladung, das THW wurde mit der Bergung der Ladung beauftragt.
Des weiteren hält der Ortsverband technisches Ortungsgerät vor, welches in Verbindung mit der Rettungshundestaffel der Feuerwehr Wiesbaden eingesetzt werden kann.

Ehedrama Bismarckring 16.11.06

Alarmierung

Wie die Feuerwehr auch, wird das THW in Wiesbaden über Funkmeldeempfänger durch die Leitfunkstelle Wiesbaden alarmiert. Hierfür stehen 5 verschiedene Schleifen zur Verfügung. Bevor allerdings die „richtige“ Alarmierung startet, wird zunächst der Ortsbeauftragte des THW Wiesbaden alarmiert, der mit der Leitfunkstelle abspricht, welche Helfer alarmiert werden sollen.

„Da wo die Feuerwehr nicht mehr weiterkommt, kommen wir.“, so beschreibt Helfersprecher Frank Ramspott die Notwendigkeit des THW in einem Satz. Doch als Konkurrenz wird die Feuerwehr nicht gesehen, auch wenn das THW Geräte für einen Einsatz bei einem Verkehrsunfall hat, Atemschutzgeräteträger ausbildet und notfalls auch einen Löschangriff hinbekommen würde. „Das THW ist hauptsächlich für längere Einsätze ausgelegt, dafür haben wir auch eine längere Vorlauf- und Vorbereitungszeit bis wir ausrücken. Die Feuerwehr dagegen wird gebraucht, wenn es schnell gehen muss.“ So war der Ortsverband zum Beispiel bei der Explosion eines Wohnhauses in der Erich-Ollenhauer-Strasse im Jahr 2003 bei der Abstützung der Hauswand und der Bergung gefordert. Auch bei dem schweren Elbehochwasser 2002 kam das THW zusammen mit der Feuerwehr Wiesbaden zum Einsatz, welcher auch den bisher größten Einsatz des Ortsverbandes Wiesbaden während seines damals 50-Jährigen Bestehen darstellte.

„Das Verhältnis zwischen der Feuerwehr und dem THW in Wiesbaden ist gut, auch wenn bei der Alarmierung oft, trotz AAO (Alarm- und Ausrückeordnung)“, in die das THW eingebunden ist, „einiges schief läuft“, berichtet Ramspott. Er wünscht sich für die Zukunft eine bessere Beachtung des THW bei der Alarmierung, zum Beispiel bei Sturm- und Unwettereinsätzen.

Präsentation THW-Wiesbaden

Wir bedanken uns für die vielen interessanten Informationen und die gute Kooperation an Einsatzstellen bei allen THW-Helfern, besonders bei Frank Ramspott und Patrick Schley.

Bilder: (me)

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