Nachdem bereits eine Gartenhütte am späten Donnerstagabend offenbar einem Brandstifter zum Opfer fiel, kam es in der Nacht zu Freitag zu weiteren folgeschweren Brandstiftungen im Gewerbegebiet Mainz-Kastel.
Gegen 01:30 Uhr meldeten Anrufer mehrere Brände im Bereich der Fritz-Ullmann-Straße. Die ersten Kräfte von Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Kastel fanden zwei Brandstellen vor. Auf einem Betriebsgelände brannten fünf große Mülltonnen in voller Ausdehnung.
Auf dem Nachbargelände stand ein Transporter unter einem Vordach in Vollbrand. Das Feuer hatte bereits über das Dach und ein Rolltor auf das Gebäude übergegriffen. Der Einsatzleiter erhöhte das Alarmstichwort sofort auf Alarmstufe 2, wodurch sich ein weiterer Löschzug der Berufsfeuerwehr in Bewegung setzte.
Die FF-Kastel löschte mit einem Atemschutztrupp die Mülltonnen während die Druckerei, auf die das Feuer des Transporters übergegriffen hatte, mit zwei C-Rohren und dem Wenderohr der Drehleiter gelöscht wurde.
In der Druckerei war die gesamte Warenauslieferung mit einem Gabelstapler und Papierprodukten in Brand geraten. Ein Übergreifen der Flammen auf die restliche Lager- und Produktionshalle konnte die Feuerwehr gerade noch verhindern. Dennoch war das gesamte Gebäude stark verraucht.
Bis zu vier Atemschutztrupps gleichzeitig arbeiteten daran den Brand an der Warenauslieferung in den Griff zu bekommen. Ein weiterer Trupp ging durch eine aufgeschnittene Tür zur Erkundung in das Gebäude vor.
Da die Einsatzkräfte keine weiteren Brandstellen fanden, konnten zwei Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr für Paralleleinsätze zur Verfügung stehen. Dies war auch prompt nötig, als eine Rauchentwicklung in der Innenstadt für einen Feuerwehreinsatz sorgte. Hier konnten die restlichen Kräfte der Berufsfeuerwehr und die FF-Stadtmitte den Erstangriff einleiten.
Alle Berufsfeuerwehrwachen wurden für die Einsatzdauer von Freiwilligen Feuerwehren besetzt. Nach etwas über einer Stunde war klar, dass der Brand größtenteils gelöscht war. In den dicken Papierstapeln mussten die Feuerwehrleute jedoch immer wieder Glutnester ablöschen.
Bis um 6 Uhr zogen die Einsatzkräfte unter Atemschutz das Brandgut aus der Halle und löschten es ab. Hier kam auch das THW Wiesbaden mit einem Schaufelradbagger zum Einsatz. Die Versorgung der Einsatzkräfte übernahm die FF-Stadtmitte im AB-Sozial. Ebenso versorgte der AB-Atemschutz die Helfer mit neuer Atemluft.
Als Brandursache wird Brandstiftung als höchstwahrscheinlich angesehen. Der Sachschaden wird sich ersten Schätzungen nach auf über 200.000 Euro belaufen. Personen kamen zum Glück nicht zu Schaden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
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