(me) In der Nacht zu Samstag kam es hintereinander in Delkenheim, Flörsheim-Wicker und Mainz-Kostheim zu Bränden. In Delkenheim brannte ein Geräteschuppen auf einem Golfplatz, in Flörsheim eine Scheune mit 140 Strohballen und in Kostheim brannten Mülltonnen an einem Seniorenheim – hier wurden sieben Personen verletzt.
Brand eines Geräteschuppens in Delkenheim: Gegen 00:30 Uhr bemerkten Jugendliche einen Feuerschein im Bereich der Golfanlage in Delkenheim. Bei Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr Delkenheim stand ein Geräteschuppen des Golfclub Main-Taunus in Vollbrand. Der rund acht mal acht Meter große Holzschuppen konnte schnell mit zwei Atemschutztrupps und zwei C-Rohren gelöscht werden.
Besondere Gefahr ging jedoch von insgesamt 10 Gasflaschen aus, die mitten im Feuer standen und gekühlt sowie geborgen werden mussten. Durch angeschlossene Stromleitungen und einem gebrochenen Wasserrohr am Schuppen waren weitere Maßnahmen der Stadtwerke notwendig, um zusätzliche Schäden zu vermeiden.
Für die Nachlöscharbeiten wurden weitere Atemschutztrupps eingesetzt und die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Über Schadenshöhe und -ursache konnten noch keine Angaben gemacht werden. Auch in wiefern der Betrieb der Golfanlage nun beeinträchtigt ist, ist unklar. Nach rund zwei Stunden war der Einsatz für alle Kräfte beendet.
Scheunenbrand in Flörsheim-Wicker:
Kurz nach 1 Uhr wurden dann die Feuerwehren aus Flörsheim, Wicker und Weilbach auf ein Feld bei Wicker gerufen. Bereits auf der Anfahrt leitete der Feuerschein die Einsatzkräfte. Eine 20 mal 25 Meter große Scheune, in der 140 Strohballen sowie landwirtschaftliche Geräte gelagert wurden, brannte bereits großflächig.
Da die Scheune abseits von befahrbaren Wegen lag, wurde ein Kreisverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet, die auf einem Feldweg – rund 200 Meter von der Einsatzstelle entfernt – aufgereiht wurden. Hierzu kamen Fahrzeuge aus Hochheim und Hofheim hinzu. Mit mehreren C-Rohren wurde eine Riegelstellung aufgebaut, um ein Übergreifen der Flammen auf Bäume sowie der Felder zu vermeiden.
Da das Gebäude bereits teilweise eingestürzt war, konnte ein Löschangriff mit Netzmittel nur von außen statt finden. Um eine sichere und konstante Wasserversorgung zu haben, wurde diese aus einem rund ein Kilometer entfernten Hydranten aufgebaut. Hier kam das F-Schlauch-System der FF-Flörsheim zum Einsatz. Der F-Schlauch hat einen Innendurchmesser von 150 Millimeter (doppelt so viel wie übliche B-Schläuche) und ist auf einem Abrollbehälter verlastet.
Nach fast drei Stunden stand die Wasserversorgung. Daraufhin kamen auch zwei Wasserwerfer zum Einsatz, die die Löscharbeiten unterstützten. Mit Lichtmasten und einem Teleskopmast wurde die Einsatzstelle für die 78 Einsatzkräfte ausgeleuchtet. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden. Der entstandene Sachschaden wird auf 60.000 Euro geschätzt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Feuer an Seniorenheim in Kostheim: Gegen 2:20 Uhr kam es dann in Kostheim zu einem folgeschweren Brand an einem Alten- und Pflegeheim in Mainz-Kostheim. Ursprünglich waren brennende Großraummülltonnen gemeldet. Noch auf der Anfahrt der Löschfahrzeuge lief die Brandmeldeanlage ein. Dadurch war klar, dass mindestens gefährlicher Brandrauch den Weg ins Gebäude gefunden hatte.
So rückten weitere Einsatzkräfte nach. Vor Ort angekommen brannten drei Mülltonnen sowie der Holzverschlag direkt am Gebäude. Durch die Hitze lösten sich Rollläden und platzten Scheiben. Ein Teil des Seniorenheims war verraucht und sieben Personen – darunter auch Bettlägerige – klagten über Atemwegsreizungen. Alle kamen mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser zur Untersuchung.
Der Brand selbst war schnell gelöscht. Nachdem das Gebäude belüftet wurde, konnten die Einsatzkräfte wieder einrücken. Über den entstandenen Sachschaden sowie die Brandursache gibt es noch keine offiziellen Informationen.