Silvester ist eine fröhliche Zeit zum Feiern, eine Zeit der guten Vorsätze und großen Pläne fürs neue Jahr. Silvester ist die schönste und unvergesslichste Partynacht des Jahres. Silvester ist auch die Nacht der privaten Feuerwerke. Einmal im Jahr dürfen Raketen abgeschossen und Knallkörper gezündet werden. Das hat – neben allem Spaß – leider auch negative Folgen: In der Nacht zwischen dem 31. Dezember und dem 1. Januar ist Silvester für die Feuerwehr eine Zeit der rastlosen Dauereinsätze und der erhöhten Alarmbereitschaft.
Für viele (meist junge) Leute, die mit schweren Brandverletzungen oder Knalltraumata (Schädigung des Innenohrs) in die Unfallkliniken eingeliefert werden, ist die Party schon vorbei, bevor sie richtig angefangen hat. Denn wer liegt schon gern in der weltweit größten Partynacht im Krankenhausbett, während Freunde und Familie ausgelassen ins neue Jahr feiern?
Damit einem fröhlichen Start ins Neue Jahr nichts im Wege steht, gibt die Feuerwehr Wiesbaden Tipps zum sicheren Umgang mit Feuerwerk:
- Kaufen Sie nur solche Feuerwerkskörper, die von der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) zugelassen sind. Diese sind an einer aufgedruckten Prüfnummer, die immer mit den Buchstaben BAM beginnt, zu erkennen. Niemals Billigimporte oder selbst gebastelte Böller benutzen!
- Lesen Sie in jedem Fall vor dem Zünden die Gebrauchsanweisung in Ruhe durch. Bei Feuerwerksartikeln der Klasse I, dazu zählt Tischfeuerwerk, ist es wichtig zu wissen, ob eine Verwendung in der Wohnung erlaubt ist. Feuerwerkskörper der Klasse II – Raketen, Kanonenschläge, Blitze, Böller – dürfen nur von Personen über 18 Jahren im Freien gezündet werden. Halten Sie Böller und Kracher beim Anzünden nicht in der Hand. Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zu Menschenansammlungen und Gebäuden. Nutzen Sie als Abschussrampe für Raketen eine leere Flasche. Raketen nur senkrecht starten und nicht gegen Hindernisse, wie Dachvorsprünge oder Bäume, auf die Reise schicken. Feuerwerkskörper nicht bündeln, die Zündschnüre nicht verkürzen. Blindgänger und Versager niemals aufheben und keinesfalls versuchen, sie nochmals zu zünden. Werfen Sie Feuerwerkskörper nicht unkontrolliert weg. Gezündetes Feuerwerk nicht aus dem Fenster oder vom Balkon werfen.
- Feuerwerkskörper gehören nicht in Kinderhände! Bitte klären Sie Kinder und Jugendliche über die Gefahren beim Umgang mit Knallern, Böllern und Raketen auf.
- Zur Vermeidung möglicher Brände in der Silvesternacht empfiehlt die Feuerwehr Wiesbaden, alles Brennbare von Balkonen und aus Vorgärten zu räumen. Abfallbehälter sollten geschlossen sein und nicht zu dicht an Gebäuden stehen. Schließen Sie ihre Fenster vor allem Dachfenster. Für Löschversuche halten Sie einen mit Wasser gefüllten Eimer oder besser noch einen Feuerlöscher griffbereit.
- Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Unfall oder Brand, rufen sie die Notrufnummer 112 an.
Kein Feuerwerk an Krankenhäusern, Kirchen, Kinder- und Altenheimen
Ordnungsdezernentin Birgit Zeimetz weist darauf hin, dass Feuerwerkskörper nicht in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen angezündet werden dürfen. Auch neben Fachwerk- und Reethäusern ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten. Wer gegen diese Verbote verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die ein Bußgeld nach sich ziehen kann.
„Ich appelliere an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger, dass sie beim Kauf, bei der Lagerung zu Hause und beim Abbrennen von Feuerwerk die erforderliche Sorgfalt walten lassen und insbesondere Kinder nicht unbeaufsichtigt mit Feuerwerkskörpern hantieren lassen“, betont Birgit Zeimetz. Durch Fahrlässigkeit oder vorsätzliches Fehlverhalten kann aus einem Silvesterspaß schnell Brandstiftung, Körperverletzung oder Sachbeschädigung werden.
Spende statt Feuerwerk!
Jedes Jahr zu Silvester werden Millionen von Euro in den Himmel geschossen. Das schadet nicht nur der Umwelt, sondern bringt auch außer einem kurzen Moment der Freude keinen wirklichen Nutzen. Dieses Geld könnte wesentlich umsichtiger und nützlicher eingesetzt werden! Darum heißt das Motto in diesem Jahr: Spenden statt Feuerwerk kaufen! Fünf deutsche Feuerwehr-Blogs rufen daher dieses Jahr gemeinsam dazu auf, ein paar Euro für einen guten Zweck zu spenden.
Über die Seite spende-statt-feuerwerk.de kann man direkt online spenden. Unterstützt werden zwei Projekte entschieden, die sich intensiv um Kinder kümmern. Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. ist eine bundesweite Organisation, die sich als die Lobby für brandverletzte Kinder und Jugendliche versteht. Dolphin aid ebnet unzähligen behinderten Kindern, die schulmedizinisch aufgegeben waren, den Weg zur Delphintherapie, die nachweisbare und signifikante Fortschritte in ihrer Entwicklung ermöglicht.