(me) Wohl kaum einer kennt die Geschichte der Wiesbadener Feuerwehr besser als der Berufsfeuerwehrmann a.D. Georg Sack, dem Initiator des heutigen Feuerwehrmuseums. In einer kleinen Feier ließen sich Ehrengäste von ihm durch die Feuerwache 1 führen und unsere Feuerwehrgeschichte haargenau erklären.
Am 6. November wurde es plötzlich voll im Lehrsaal der Feuerwache 1: Amtsleiter, Stellvertreter, Direktionsdienste, ehemalige Oberbürgermeister, Kulturdezernentin Rita Thies, Historiker und ehemalige Berufsfeuerwehrmänner versammelten sich um sowas wie den Geburtstag des Feuerwehrmuseums zu feiern.
Nachdem der leitende Branddirektor Harald Hagen einige Worte zur Begrüßung an die Gäste sprach, trat der Wiesbadener Historiker Rolf Faber an den Pult um die Geschichte des Museums – und damit auch ein wenig den Weg von Georg Sack – zu erzählen.
Auf der Brandschutzmesse „Der rote Hahn“ in Köln begann alles: Hier entdeckten Georg Sack und seine Kollegen das Interesse an Ausstellungsstücken der Feuerwehr. Sie begannen mit dem Nachbau der damaligen Feuerwache in Biebrich im Maßstab 1:10. Kurz darauf folgte das Rathau mit beweglichen Feuerwehrleuten und originalgetreuen Leitern und Schläuchen. Diese handgemachten Ausstellungsstücke stießen auf so großen Zuspruch, dass die Motivation ein echtes Feuerwehrmuseum zu gründen immer weiter stieg.
Es war vor allem der Berufsfeuerwehrmann Georg Sack, der immer weiter sammelte. Überall fragte er nach kleinen und großen Gegenständen, die sich heute als wahre Schätze herausstellen. Der benötigte Platz wuchs und auch finanzielle Mittel brauchte er für den Aufbau eines Museums. Hierfür musste er anfangs noch kämpfen. Heute weiß man, was man von dem Museum hat und es wird heute noch von dem 82-jährigen „Schorsch“ – wie er liebevoll von Kameraden genannt wird – gehegt und gepflegt. Da er sich auch noch um ein Museum in Biebrich kümmert, unterstützt ihn heute vor Allem Stefan Gärth, der selbst aktiver Berufsfeuerwehrmann ist und schon als Nachfolger von Gerog Sack gehandelt wird.
Nachdem die beiden „Museumswärter“ Georg Sack und Stefan Gärth ein Geschenk von Rolf Faber bekommen haben, wollte Sack sich auf eine ganz spezielle Weise bedanken: Eine persönliche Führung durch die Geschichte der Feuerwehr Wiesbaden. Von den Ausstellungsstücken im Obergeschoss, vorbei an der Glocke und der Gedenktafel im Eingangsbereich bis zum Keller, wo sich der Hauptteil des Museums befindet.
Bis zum Ende folgten und lauschten die Gäste ihrem Gastgeber und zeigten sich durchaus überrascht, was früher alles anders war und wie es sich zu dem entwickelte, was wir heute als „Feuerwehr“ bezeichnen. Doch bevor es zum Abschluss, einer echten Einsatzstellenverpflegung in der feierlich eingerichteten Fahrzeughalle,ging, ergriff Harald Hagen erneut das Wort, um Sack eine ganz besondere Ehre zu erweisen: Sack habe so ziemlich alle Ehrungen erhalten, die ein Bundesbürger und Feuerwehrmann durch sein Engagement erhalten kann, bekommen. Doch, dass ein Ort nach einer lebenden Person benannt wird, geschieht wirklich nicht alle Tage.
So enthüllte er ein Schild, welches die Kellerräume – und damit quasi den Sitz des Feuerwehrmuseums – auf den Namen „Georg-Sack-Halle“ tauft. Sichtlich gerührt bedankte sich Georg Sack bei allen Gästen und Helfern und lud sie zum Essen in die Fahrzeughalle ein.
Wer nun Lust bekommen hat sich das Feuerwehrmuseum zeigen zu lassen: Kein Problem! Vereinbaren Sie einfach einen Termin unter 0611 499-0.