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Die Rescue Days dienen zur Ausbildung, dem Kennenlernen neuer Rettungstechniken sowie zum Erfahrungsaustausch gleichermaßen. Teilnehmer aus der ganzen Welt, jedoch vornehmlich aus Europa, nehmen an dem dreitägigen Event teil und durchlaufen mehrere Stationen, wie „Neue Fahrzeugtechnologien“, „Crossraming“ und „LKW-Rettung“. Jeweils begleitet von zwei Ausbildern der Firma Weber Hydraulik werden die Teilnehmer mit teilweise außergewöhnlichen, jedoch durchaus realistischen, Szenarien konfrontiert. Hier der persönliche Erfahrungsbericht von Jan Christopher Gräf:Wir aus Raunheim nahmen nicht praktisch teil, lernten aber als Zuschauer trotzdem einiges dazu. Besonderes interessant waren für uns zwei Stationen an denen viel Know-How und Verständnis gefragt waren. Zunächst wäre hier die Station „Crossraming“ zu nennen. Der Begriff war uns beiden bis dahin unbekannt und wir konnten uns auch nichts darunter vorstellen. Unter Crossraming versteht man den vornehmlichen Einsatz von Rettungszylindern, um Personen aus ihrem verunfallten PKW zu befreien. Vor allem durch Überschläge eingedrückte Fahrzeugdächer werden mit Hilfe von Rettungszylindern schnell und großflächig so verformt, dass eine Rettung des Insassen patientengerecht und mit deutlich mehr Freiraum gewährleistet werden kann.
Auch das seitliche Herausdrücken einer nach Innen geknickten Dachreling ist mit Hilfe der Rettungszylinder durchführbar. Dazu wird mit Hilfe des Spreizers ein Wiederlager geschaffen, an dem der Zylinder angreifen kann. Beispielsweise indem ein Holzklotz im Innenraum festgeklemmt wird. Ein dann schräg in den Innenraum platzierter Zylinder drückt das Dach bzw. die Dachreling nach Außen und gibt Versorgungs- und Rettungsraum frei.
Die zweite Station, die unser Interesse auf sich zog, war sehr spektakulär. Hier wurde ein Unfall angenommen, bei dem ein PKW mit dem Dach auf einer Betonleitplanke zum liegen kam.
Das erste große Problem war hierbei die Absicherung des PKW gegen Bewegung oder gar Abrutschen. Wir beobachteten hier zwei verschiedene Ansätze der Teilnehmer: Einerseits wurde das System „Stab-Fast“ von Weber-Hydraulik genutzt, bei dem zwei Stützen gegeneinander verzurrt wurden und so den nach oben stehenden Teil des PKWs gesichert haben.
Andererseits wurde auch eine Absicherung mittels Steckleiter vorgenommen, was uns praktikabler erschien, da die Leiter nicht den Zugang zum Dach einschränkte und so einen später wichtigen Rettungsweg freilässt. Denn die Rettung des Patienten durch eine seitliche Öffnung wurde auf Grund des sehr weit heruntergedrückten Daches sehr erschwert, sodass die Befreiung am schnellsten durch das Entfernen des Daches möglich war.
In beiden Fällen wurde das Fahrzeug vorne mit Hilfe von Bandschlingen und Spanngurten an den Elementen der Leitplanke festgezogen.
Insgesamt kann man die Veranstaltung als sehr gelungen bezeichnen. Grade im Bereich der technischen Hilfe schreitet die Entwicklung schnell voran und Veranstaltungen wie die Rescue Days helfen dabei am Ball zu bleiben! Unser Dank gilt der Firma Weber Hydraulik für die Einladung.
Vielen Dank an Jan Christopher Gräf von der FF-Raunheim, der uns den Text und die Bilder zur Verfügung gestellt hat! Bei speziellen Fragen steht er allen unter redaktion(at)wiesbaden112.de zur Verfügung!