Ein Kellerbrand bescherte Feuerwehr und Rettungsdienst am Dienstag eine kurze Nacht. 23 Bewohner musste die Feuerwehr aus dem Haus retten. Drei Bewohner mussten mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Löscharbeiten dauerten rund vier Stunden, da im Keller Unmengen an Hausrat brannten und das Feuer an mehreren Stellen ausbrach.
Der erste Bewohner meldete kurz nach 0:30 Uhr einen Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Waldstraße. Mehrere weitere Notrufe erreichten die Leitstelle der Feuerwehr. Als die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Wiesbaden und der Freiwilligen Feuerwehr Biebrich eintrafen, loderte ein massives Feuer im Keller und dichter Rauch drang aus den Fensterschächten. Zahlreiche Bewohner zeigten sich an den Fenstern – denn das Treppenhaus war stark Verraucht.
Mit mehreren Trupps unter Atemschutz begann die Feuerwehr mit der Brandbekämpfung. Parallel dazu wurden einige Bewohner über die Drehleiter ins Freie gebracht. Viele Bewohner konnten zunächst in ihren Wohnungen bleiben, da diese rauchfrei waren. Sie wurden mit Brandfluchthauben ins Freie gebracht, als der Treppenraum weitestgehend rauchfrei war. Zur Betreuung der insgesamt 23 Bewohner kamen sechs Rettungswagen, zwei Notärzte sowie die Technische Einsatzleitung Rettungsdienst und die Schnelleinsatzgruppe Betreuung des ASB alarmiert. In einem ESWE-Bus wurden die Personen untergebracht und untersucht.
Die Brandbekämpfung gestaltete sich schwierig. In dem verwinkelten Keller, der zwei Mehrfamilienhäuser miteinander verbindet, war das Feuer an mehreren Stellen ausgebrochen. Da die Kellerräume mit zahlreichem alten Hausrat zugestellt waren, kamen die Feuerwehrkräfte schlecht an die Brandnester heran. Daher war zusätzliche Manpower nötig. Kurz nach 2:00 Uhr wurde daher die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte gerufen, um mit Atemschutzgeräteträgern zu Unterstützen. Auch der Abrollbehälter Atemschutz kam an die Einsatzstelle. Um 4:00 Uhr wurde zusätzlich die Freiwillige Feuerwehr Sonnenberg alarmiert, um die Einsatzkräfte abzulösen und den restlichen Hausrat auszuräumen.
Erst gegen 8:00 Uhr war der Einsatz für Feuerwehr und Rettungsdienst beendet. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Frauenstei, Schierstein und Medenbach besetzten bis dahin die drei Feuerwachen der Berufsfeuerwehr. Auch die Bewohner konnten dann in ihre Wohnungen zurück kehren. Die Kriminalpolizei hat am Dienstagvormittag mit der Spurensuche am Brandort begonnen und bittet um Hinweise von Zeugen unter der Telefonnummer (0611) 345-0. Derzeit wird eine vorsätzliche Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Der Gesamtschaden in dem Gebäude wird von der Polizei auf insgesamt rund 20.000 Euro geschätzt.
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