Die 300 Atemschutzgeräteträger der 20 Freiwilligen Feuerwehr in Wiesbaden wurden mit einem neuen Feuerschutzanzug ausgestattet. Die bisherige Schutzbekleidung hatte zum Teil die Tragezeit überschritten und musste bedingt durch entsprechenden Verschleiß ersetzt werden. Rund 360.000 Euro investierte die Stadt in die „optimale Ausstattung“ der Feuerwehrleute.
„Männer, die durchs Feuer gehen“ ist der Slogan des Actionfilms „Backdraft“. Doch auch wenn der Spielfilm von visuellen Effekten und Feuersbrünsten trotzt, ist die Realität nicht ungefährlicher. Die anspruchsvolle Aufgabe eines Atemschutzgeräteträgers bedarf nicht umsonst einen hohen Ausbildungsstandart und regelmäßiges Training. Aber auch auf die Ausrüstung muss sich der Feuerwehrmann verlassen können, wenn er dort reingeht, wo andere rausrennen. Daher sind die Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr mit einem knapp tausend Euro teuren Schutzanzug ausgestattet.
Da die bisherige Schutzbekleidung zum Teil die Tragezeit überschritten oder durch Verschleiß ihre Schutzwirkung verloren hatte, musste Ersatz beschafft werden. „Ich wollte keine Feuerwehrmänner zweiter Klasse schaffen“, erklärt Feuerwehrdezernent Detlev Bendel bei der symbolischen Übergabe einiger Schutzkleidungen an die Freiwilligen Feuerwehren aus Kastel und der Stadtmitte. „Ich möchte nicht verantwortlich dafür sein, wenn ein Feuerwehrmann aufgrund einer mangelhaften Schutzkleidung Verletzungen erleidet“, so Bendel weiter. Rund 360.000 Euro investiert die Stadt Wiesbaden daher, um alle Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehren nahezu gleichzeitig mit dem neuen Schutzanzug auszustatten.
In einem ersten Schritt wurden 2011 bereits 150 Anzüge an die Freiwilligen Feuerwehr ausgegeben. Derzeit werden in einem zweiten Schritt die letzten 150 Feuerwehrmänner ausgestattet. In den folgenden Jahren sollen dann noch 100 Anzüge als Reserve beschafft werden, die an die Atemschutzgeräteträger ausgegeben werden sollen, wenn deren Anzug nach einem Einsatz gereinigt oder repariert werden muss.
Der neue vierlagige Feuerschutzanzug bringt auch einige Verbesserungen mit sich. So verfügen die Anzüge über ein zusätzliches Luftpolster durch das Isolationssystem „Air Blocker“, durch Saumnähte wird ein Einziehen von Feuchtigkeit verhindert und über eine Reperaturöffnung kann jeder Feuerwehrmann seinen Anzug selbst auf Beschädigungen kontrollieren. Der Reisverschluss mit Paniksystem ermöglicht einen schnellen Notausstieg aus der Jacke. Mit dem Stick „Feuerwehr Wiesbaden“ auf Jacke und Hose soll verhindert werden, dass Anzüge verschwinden und dann beispielsweise im Internet versteigert werden.
Neu ist auch, dass die Anzüge nun persönlich zugeordnet sind. Jeder Atemschutzgeräteträger ist somit umso mehr für die Sauberkeit und Pflege seiner Schutzkleidung verantwortlich. Muss sein Anzug gewaschen werden, erhält er so lange einen verschweißten Anzug, der nur im Einsatzfall genutzt werden darf. Damit sollen unnötige Wäschen verhindert werden, die die Schutzwirkung beeinflussen.
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