Alarmübung mit 350 Teilnehmern in Kelkheim – „Pkw von Zug erfasst“

(me) Eine nicht alltägliche Alarmübung veranstaltete die Feuerwehr Kelkheim im Taunus zusammen mit dem dortigen DRK. Das Besondere: Durch professionell agierende Verletztendarsteller und Spezialisten für Pyrotechnik blieb die Lage trotz der Übungssituation dynamisch und damit stressig für die Helfer, die gar nicht wussten, was sie erwartet.

Um 23 Uhr löst die Leitstelle Main-Taunus Alarm für die Feuerwehren Kelkheim-Mitte und Kelkheim-Hornau aus. Die Feuerwehrleute wissen zu diesem Zeitpunkt nicht einmal, dass es eine Alarmübung gibt. Die Kräfte der zwei Sanitätszüge des Main-Taunus-Kreises hingegen wissen wenigstens, dass sie heute üben.

Die Einsatzkräfte werden an ein Waldstück bei Hornau geschickt. Dort sei ein Fahrzeug an einem unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug erfasst worden, vermutlich sind Personen eingeklemmt – heißt es. Vor Ort angekommen finden die Einsatzkräfte auch schnell einen Kleinwagen, der seitlich in der Böschung an einem Baum hängt. Im Fahrzeug sind zwei schwer verletzte Personen eingeklemmt.

Wie alle der Verletztendarsteller, wurden sie realitätsgetreu geschminkt und in ihre Rolle eingewiesen. Das Mädchen auf dem Beifahrersitz weint und schreit bei jeder Bewegung und jedem Geräusch – der Junge auf dem Fahrersitz hingegen ist bewusstlos. An ihn kommen die Retter kaum heran, da das Auto mit der Fahrertür gegen den Baum lehnt.

Doch plötzlich kommen weitere, offensichtlich geschockte, Personen auf den Gleisen zu den Rettern und reißen sie an den Armen. „Da vorne im Zug sind noch ganz viele Leute, die klopfen an die Scheibe und es brennt!“, schreit eine Frau. Die Erkundung lässt die gesamte Lage aus allen Nähten platzen.

Rund 200 Meter hinter dem Unfallauto steht ein Zug. In ihm sind über 60 Personen, davon knapp 40 verletzt. Dazu ist der vorderste Waggon verqualmt und ein Teil des Bahndamms brennt. Durch die große Einstiegshöhe aus dem Gleis heraus, können alle Personen nur über Leitern gerettet werden.

Sanitäter und Notärzte verteilen sich zusammen mit Feuerwehrleuten in den Waggons. Die Lage dort ist chaotisch. Bewusstlose oder schwer Verletzte liegen in den ohnehin schon engen Gängen, andere können nur unter größter Vorsicht, aufgrund von Wirbelsäulenverletzungen, gerettet werden. Dazu kann im vordersten Waggon erst nach der Belüftung ohne Atemschutz gearbeitet werden.

Am Pkw ist inzwischen die Beifahrerin befreit, der Notarzt hat sich seinen Weg durch die Heckscheibe zu den Patienten gebahnt und die Feuerwehr das Fahrzeug gesichert. Gerade, als die Kräfte den Fahrer befreien wollen, fängt das Fahrzeug plötzlich im Frontbereich an zu brennen. Rauch breitet sich aus. Zum Glück war ein Löschangriff bereits vorbereitet, sodass das Feuer schnell gelöscht werden kann. Der Verletzte im Auto war in diese Aktion eingeweiht und kletterte zur Sicherheit selbst aus dem Auto.

Im Zug hingegen mangelt es an allem: Platz, Tragen, Personal. Zwar sind inzwischen beide Sanitätszüge und alle Stadtteilwehren Kelkheims vor Ort, doch müssen alle Patienten noch die 200 Meter vom Zug zur Verletztensammelstelle getragen werden. Eine kräftezehrende Arbeit für alle. An einem Sportplatz in der Nähe hat sich die Technische Einsatzleitung positioniert. Auch Zelte zur Versorgung der Verletzten sind aufgebaut.

Doch der Abtransport von den Gleisen zu den Zelten geht nur langsam voran. Die engen Zufahrtswege und die weitläufige Lage erschwert die Situation ungemein. Nach über zwei Stunden werden auch die letzten Verletzten aus dem Zug gerettet und dem Rettungsdienst übergeben.

Ziel der Übung war es, die Kräfte einer völlig unbekannten, dynamischen Lage auszusetzen. Nur so können Schwachstellen aufgedeckt und später behoben werden. Erreicht wurde dieses Ziel allemal. So erkannten die Übungsbeobachter, dass die Kommunikation ein großes Problem darstellte. Entweder waren die Kanäle überlastet, oder die Einheiten arbeiteten nach unterschiedlichen Taktiken.

Auch die Ordnung der Kräfte konnte als Problem erkannt werden. So hätte Vieles schneller gehen müssen. Mit diesen Erkenntnissen werden die Führungskräfte und später auch alle Einsatzkräfte zusammen die Übung aufarbeiten und an den Problemen arbeiten. Lehrreich war sie zumindest für alle.

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