(thg) Das Team von Wiesbaden112.de war am letzten Donnerstag zu Gast in Bad Soden, um dort die Dokumentation einer unangekündigten Alarmübung mit Realfeuer in einer Grundschule zu übernehmen. Die Schule soll demnächst teilabgerissen werden und eignete sich deshalb optimal für die Umsetzung dieser groß angelegten Übung.
Die Planung und Vorbereitungen für diese Übung übernahmen zwei Führungskräfte der Feuerwehr Neuenhain und Bad Soden. Simuliert wurde ein Feuer im Keller einer Grundschule mit massiver Rauchentwicklung im ganzen Gebäude. Innerhalb des Gebäudes konnte eine Gruppe von 13 Kindern in einen Umkleideraum vor dem Rauch flüchten. Diese mussten gefunden und gerettet werden. Der Haupteingang zur Schule war jedoch verschlossen und der Zugang durch den Keller durch das Feuer versperrt.
Drei weitere Kinder konnte sich auf ein Zwischendach retten, waren aber teilweise schwer verletzt dort liegen geblieben. Die Kinder mussten also zuerst auf dem Dach medizinisch erstversorgt und danach ebenfalls gerettet werden. Es ergaben sich somit drei Einsatzabschnitte, die zeitgleich abgearbeitet werden mussten. Um die Verletzungen realistisch darstellen zu können, leistete der Schminktrupp des DRK ganze Arbeit.
Um 18:56 Uhr wurden die Feuerwehreinheiten der drei Stadtteile Neuenhain, Altenhain und Kernstadt über Funkmeldeempfänger alarmiert, ebenso der DRK Ortsverband Bad Soden sowie ein RTW und ein NEF. Die eintreffenden Kräfte wurden von der sehr aufgergeten Lehrerin der Schulklasse hektisch empfangen und in die Lage eingewiesen. Sie berichtete, dass sie nicht alle Kinder ins Freie bringen konnte. Da das Gebäude durch die starke Rauchentwicklung nicht ohne weiteres betreten werden konnte, wurden mehrere Atemschutztrupps von verschiedenen Seiten in das Gebäude geschickt. Zuvor mussten die Zugänge in die Schule gewaltsam geöffnet werden. Den Einsatzkräften blieb anfangs innerhalb des Gebäudes so gut wie keine Sicht. Zusätzlich wurde die Lage dadurch erschwert, dass in den Räumen, die für den Abriss vorgesehen waren, bereits Bauschutt lagerte und die Orientierung nicht vereinfachte. Die Brandbekämpfung im Keller war aufgrund der großen Hitzeentwicklung sehr anspruchsvoll und verlangte den vorgehenden Trupps einiges ab.
Die geretteten Personen wurden ins Freie gebracht und an die Kräfte des DRK übergeben, die auf dem Parkplatz vor der Schule eine Verletzten- sammelstelle ein- gerichtet hatten. LNA und OLRD übernahmen die Sichtung und Koordination der Rettungsmittel. Das DRK war mit 17 Einsatzkräften und 4 Fahrzeugen vor Ort, die Feuerwehr hatte 10 Fahrzeuge und 60 Männer und Frauen im Einsatz. Nach rund 90 Minuten konnte die Meldung „Übungsende“ von der Einsatzleitung durchgegeben werden.
Die Übungsleitung und die eingesetzten Beobachter waren mit dem Ergebnis der Übung sehr zufrieden. Entdeckte Unsicherheiten sollen schwerpunktmäßig in die laufende Ausbildung einfließen.
Links:
- Feuerwehr Bad Soden: „Rauchentwicklung in der Drei-Linden-Schule„