Deutschlands zweitältester Rettungshubschrauber feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. 44.000 Einsätze leistete der „Christoph 2“ in dieser Zeit und rettete damit sicherlich mehr als nur ein Leben. Während der Start der Luftrettung im Rhein-Main-Gebiet holprig begann, ist der Rettungshubschrauber heute fester Bestandteil der medizinischen Notfallversorgung und die „Rettung aus der Luft“ fast selbstverständlich.
Begonnen hatte die Idee der Luftrettung im Rhein-Main-Gebiet im Januar 1962 – als auch die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Frankfurt am Main (BGU) ihren Betrieb aufnahm – mit einem Antrag der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung: „Beschaffung eines Hubschraubers für den Krankentransport …“.
Trotz massiver Bemühungen der Branddirektion Frankfurt am Main, Kooperationen mit der Bundeswehr und der US-Armee konnte bis 1967 nur 16 dringende Verlegungsflüge durchgeführt werden. Ostern 1967 erfolgte in Neu-Anspach im Taunus ein erster Feldversuch des praktischen Arztes Dr. Feder mit einem gemieteten Hubschrauber vom Typ Brantly. Erst ein Jahr vorher wurde der erste bodengebundene Notarztwagen in Frankfurt in Dienst gestellt. Zuvor versuchte man im Hochtaunuskreis mit einem Omnibus als mobilem Operationssaal die Notfallversorgung zu verbessern.
Unter Federführung des ADAC wurde am 1. November 1970 am Krankenhaus München-Harlaching der erste deutsche Rettungshubschrauber „Christoph 1“ in Dienst gestellt. Nach 10 Jahren intensiver Bemühungen wurde zwei Jahre später schließlich auch der „Christoph 2“ am 15. August 1972 in Frankfurt offiziell in Betrieb genommen. „Der Rettungshubschrauber ist heute nicht mehr wegzudenken“, stellte Prof. Reinhard Ries, Direktor der Branddirektion Frankfurt am Main, 40 Jahre später anlässlich einer Feierstunde klar. „Der Hubschrauber rettet definitiv leben. Denn er kommt da hin, wo sonst keiner hinkommt“.
Bevor der „Christoph 2“ seine Station auf dem Dach der Unfallklinik bezog, landete der Rettungshubschrauber aber zunächst im Klinikgarten. 1997 wurde dann das neue Luftrettungszentrum im 13. Stock der BGU bezogen und der
Pro Tag fliegen die Luftretter durchschnittlich drei Einsätze. In 40 Jahren eilten die „Engel in Orange“ bereits bei über 44.000 Einsätzen Menschen zu Hilfe. Dabei stellen die häufigsten Einsätze Verkehrs- und Arbeitsunfälle dar. Aber auch internistische Patienten oder Kindernotfälle gehören zum Einsatzspektrum.
Während als „Florian Frankfurt Hubschrauber 1“ noch eine als „fliegende Banane“ bezeichnete Vertol H-21 des Heeres der Bundeswehr zur Verfügung stand, war bis 1996 das Ursprungsmodell BO 105 des „Christoph 2“ im Einsatz, das dann durch die etwas größere BO 105 CBS-5 ersetzt wurde. 2008 erfolgte die offizielle Übergabe des neuen Rettungshubschraubers vom Typ Eurocopter EC 135 T2i. Das gleiche Modell nutzt auch die Bundespolizei, sodass im Bedarfsfall auch immer ein blauer Ersatzhubschrauber zur Verfügung steht.
Eine ausführliche Reportage gibt es bei YouTube auch vom ZDF zu sehen. Das Kamerateam der „ZDF.reportage“ hat die Rettungshelikopter Christoph 2 aus Frankfurt und Christoph 29 aus Hamburg eine Woche lang begleitet.
[flickr-gallery mode=“photoset“ photoset=“72157631628605457″]
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.