Zwei leerstehende Gebäude brannten im November fast zeitgleich in Lorch nieder (wir berichteten). Bei den beiden Feuern war ein Sachschaden von insgesamt rund 300.000 Euro entstanden. Nun konnten Ermittler des Polizeipräsidiums Westhessen vier Personen vorläufig festnehmen.
Aufgrund von Hinweise aus der Bevölkerung gerieten zunächst ein 27-Jähriger und ein 18-Jähriger aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, ins Visier der Ermittler. Die daraufhin durchgeführten intensiven Ermittlungsmaßnahmen der Kriminalpolizei, auch im Umfeld der beiden Verdächtigen, erhärteten den Anfangsverdacht. Am 7. und 13. Februar erfolgten daraufhin die Festnahmen der beiden Tatverdächtigen.
Der 27-Jährige machte zum Tatvorwurf zunächst keine Angaben. Der 18-Jährige äußerte sich umfassend, wodurch sie der Tatverdacht gegen den 27-Jährigen noch erhärtete. Weitere Hinweise führten darüber hinaus noch zur Festnahme von zwei weiteren Mittätern im Alter von jeweils 19 Jahren.
Nach dem Abschluss der Vernehmungen und der weiteren Auswertungen ist der Ablauf der Brandstiftungen weitestgehend geklärt. Es gilt als bewiesen, dass alle Tatbeteiligten vor dem Brand des Einfamilienhauses im Oberweg in wechselnder Zusammensetzung, mehrfach in die dortigen Wohnräume eingedrungen sind. Bei diesen Einbrüchen wurden etliche Gegenstände entwendet. In der Wohnung des 27-Jährigen wurde bei einer Durchsuchung entsprechendes Diebesgut gefunden und sichergestellt.
In der Tatnacht ist der 27-Jährige zunächst in das leerstehende und unverschlossene Haus in der Wisperstraße eingestiegen, während einer der 19-Jährigen vor dem Haus auf ihn wartete. Im Haus und im Hof des Anwesens wurden – wie die Brandstellenuntersuchung ergab – an insgesamt fünf Stellen Feuer gelegt. Das Duo begab sich nach der Brandstiftung zunächst zur Wohnung des 27-jährigen Haupttäters. Dort kam einer der 19-jährigen Tatbeteiligten hinzu. Noch während die Löscharbeiten in der Wisperstraße im Gange waren, stieg das Trio in das Haus im Oberweg ein um dort einen weiteren Einbruchsdiebstahl zu begehen. Um die Spuren zu vernichten, ergriff der 27-Jährige die Initiative, auch in diesem Haus an verschiedenen Stellen Feuer zu legen.
Durch den entfachten Brand wurde das Haus so schwer beschädigt, dass es mittlerweile bis auf die Grundmauern abgerissen werden musste. Der polizeibekannte 27-jährige Haupttäter wurde am Tag nach der Festnahme einem Haftrichter vorgeführt, der für ihn die Untersuchungshaft anordnete. Die eher als Mitläufer anzusehenden weiteren Tatbeteiligten wurden wieder auf freien Fuß gesetzt.
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