Dramatische Szenen spielten sich am Freitagmittag an einem Feld zwischen Hochheim und Kostheim ab. Mehrere Getreidefelder waren in Brand geraten. Kurz nach Ankunft der ersten Feuerwehrkräfte dreht der Wind und drohte auf eine Kleingartenanlage überzugreifen. Einzelne Fahrzeuge retteten im Rauch eingeschlossene Menschen. Insgesamt kamen 150 Feuerwehrkräfte zum Einsatz.
Gegen 15:15 Uhr meldeten zahlreiche Anrufer den Flächenbrand am Ortsrand von Hochheim in Richtung Kostheim. Die Leitstelle des Main-Taunus-Kreises schickte die Feuerwehr Hochheim sowie weitere Tanklöschfahrzeuge aus dem Landkreis. Auch aus Wiesbaden kamen Kräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr Kostheim.
Bereits bei Eintreffen erkannten die Feuerwehrleute, dass es sich um den Brand eines größeren Getreidefeldes handelte, das noch nicht abgemäht war. So breitete sich der Brand sehr schnell und mit 5 Meter hohen Flammen weiter aus. Aufgrund der Brandausbreitung wurden alle Tanklöschfahrzeuge der Wiesbadener Feuerwehren sowie die Feuerwehren aus Biebrich und Erbenheim alarmiert.
Während sich die ersten Einsatzkräfte darauf konzentrierten, die Brandausbreitung in Richtung von Gärten und Waldstücken zu verhindern, dreht der Wind. Hierdurch mussten sich einige Einsatzkräfte zurückziehen, da das Feuer nun rasend schnell auf sie zulief.
Durch die plötzliche Richtungsänderung lief das Feuer auf eine belebte Kleingartensiedlung zu, wo sich auch schon zahlreiche Schaulustige versammelt hatten. Der Aufforderung der Feuerwehrleute, sich sofort in Sicherheit zu bringen, kamen viele Personen leider nur sehr zögerlich und unter Androhung von Zwangsmaßnahmen nach.
Eine Führungskraft im Kommandowagen musste hier auf einem Feldweg eine Frau mit drei Kindern retten, die bereits im Rauch eingeschlossen und vom Feuer bedroht waren. Er konnte sie zu einem sicheren Bereich fahren. Auch das Mannschaftstransportfahrzeug der Feuerwehr Kostheim musste vier Kinder evakuieren, die aufgrund der plötzlich massiv auftretenden Rauchentwicklung in akuter Gefahr waren. Auch die A671 musste aufgrund der massiven Rauchentwicklung für 30 Minuten voll gesperrt werden.
Mit mehreren Tanklöschfahrzeugen konnten die Feuerwehren, teilweise unter Atemschutz, schließlich die Brandausbreitung in letzter Sekunde stoppen. Der Brand hatte bereits über den Acker hinaus in ein Waldstück übergegriffen. Landwirte unterstützten die Feuerwehr, indem sie Schneisen zogen.
Nur mit Hilfe des Rettungshubschraubers Christoph 77 aus Mainz und später auch mit einem Polizeihubschrauber aus Rheinland-Pfalz war es möglich einen Überblick über das gesamte Schadensausmaß zu erhalten. Mehrere große Felder waren direkt an Kleingartenanlagen und Waldstücken abgebrannt. Die gesamte Fläche wird auf 120.000 Quadratmeter geschätzt.
Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann durch einen Sturz leicht. Er kam ins Krankenhaus. Die rund 150 Einsatzkräfte aus beiden Landkreisen konnten nach rund drei Stunden Schwerstarbeit größtenteils einrücken. Die Polizei hatte die Feldgemarkung aufgrund der vielen Schaulustigen komplett gesperrt gehabt.
